Trotz Corona droht Öko-Kollaps: Welterschöpfungstag am 22. August

Erstmals seit 50 Jahren hat sich der Welterschöpfungstag in die richtige Richtung, also gegen Jahresende hin, verschoben. Grund zur Freude ist das trotzdem keiner.

Am 22. August 2020, ist die Menge natürlicher Ressourcen verbraucht, die der Planet im gesamten Jahr regenerieren kann. Der Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) ist aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr drei Wochen später. Erstmals seit 50 Jahren hat sich dieser Tag in die richtige Richtung, also gegen Jahresende hin, verschoben. Grund zur Freude ist das trotzdem keiner.

Der weltweite Shutdown hat nur für ein kurzes Aufatmen gesorgt - von einer langfristigen Erholung des Planeten ist keine Rede. Trotz sehr hoher sozialer und wirtschaftlicher Kosten bleibt die diesjährige Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks um 9,3 Prozent (lt. Global Footprint Network) unter der nötigen Veränderung: Wir schießen weit über das verträgliche Maß hinaus. Eine Menschheit, die innerhalb des ökologischen Budgets bestehen will, muss sich grundsätzlich verändern – den Weg dafür muss die Politik endlich vorgeben.

 

Kardinal Schönborn warnt: "Wir beuten unsere Erde aus" 

Wiener Erzbischof kritisiert zum "Welterschöpfungstag" Lebensstil: "Ab Samstag leben wir auf Kosten der Schöpfung. Wir beuten unsere Erde aus. Wie lange wird sie das noch aushalten?": Als Grund nannte der Wiener Erzbischof u.a. "unseren Lebensstil", der diese Ressourcen "schneller verbraucht, als sie auf natürliche Weise nachwachsen".

Die Welt habe nur begrenzte Ressourcen an Trinkwasser, sauberer Luft, landwirtschaftlich nutzbaren Böden, Wäldern, nachwachsenden Pflanzen und Tierbeständen betonte der Kardinal: "All das ist lebensnotwendig."

Schönborn verglich in einem Kommentar der Zeitung "Heute" den Welterschöpfungstag und die Ressourcenfrage mit einem privaten Haushalt, bei dem man wisse, dass dieser "auf die Dauer nicht mehr ausgeben kann, als ihm an eigenen Mitteln zur Verfügung steht". Ansonsten werde die Schuldenfalle "zum Alptraum". Die Welt befinde sich mit dem Welterschöfpungstag "bereits tief in der Schuldenfalle", mahnte der Kardinal.

www.kathpress.at 

Die Welt erschöpft sich. "Wir können nicht mehr ausgeben, als die Mittel zulassen", mahnt Kardinal Schönborn. Bild: pixabay