Theologen-Memorandum sorgt für Diskussionen

Jozef Niewiadomski, der Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, äußert sich skeptisch zum Theologen-Memorandum: Resolutionen seien %u201Ekontraproduktiv und bringen nichts.%u201C

Das von 208 Theologen aus dem deutschen Sprachraum unterzeichnete Memorandum "Kirche 2011 - ein notwendiger Aufbruch" spaltet offenbar die Theologenschaft in jene, die sich mit Vehemenz hinter den Forderungskatalog stellen und jene, die sich betont distanziert zu dem Papier verhalten. Teilen viele auch inhaltliche Forderungen, so entzündet sich die Kritik vor allem an der Form und der Sprache des Papiers.

Der Innsbrucker Dogmatiker Prof. Jozef Niewiadomski argumentiert ähnlich wie der Wiener Pastoraltheologe em.Prof. Paul Zulehner, der seine Unterschriftsverweigerung mit dem Hinweis begründete, die "Zeit des Resolutionismus" ist vorbei und "Reformpapiere bringennichts". Niewiadomski gegen "Kathpress": Resolutionen seien "kontraproduktiv und fördern nicht den anvisierten Dialog". Außerdem stelle er eine mediale "Engführung der Rezeption auf die Forderung nach der Abschaffung des Zölibats" fest, die dem Text an sich nichtgerecht werde.

Schließlich äußerte Niewiadomski Kritik auch an der Form des Zustandekommens des Textes. So habe es keine Möglichkeit eines verändernden Mitarbeitens an dem Text gegeben, einzig die Möglichkeit der Unterzeichnung. "Damit wird die Forderung des Textes nach höherer Transparenz in der Kommunikation konterkariert", so Niewiadomski.

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Theologen-Memorandum sorgt für Diskussionen