Scheuer: 'Herausforderung zur Hoffnung'

Es brauche dringend Menschen, die einen unegoistischen Idealismus und einen intelligenten Realismus miteinander verbinden, sagte Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt bei der Jahresschlussandacht im Innsbrucker Dom.

Die Mehrheit der Österreicher geht pessimistisch ins Jahr 2016. Sorge oder Skepsis würden überwiegen, räumte der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer in seiner Silvesterpredigt ein. Am wenigsten Grund zur Freude würden Frauen, die Generation 60 und untere soziale Schichten sehen. Männer, junge Leute und jene aus höheren Bildungsschichten seien hingegen eher frohen Mutes. Doch die Optimisten würden mit jedem Jahr weniger.
Zugleich habe es noch nie zuvor in der Geschichte Österreichs im Ganzen so viel Stabilität gegeben. Das sei zwar keine Versicherung für die Zukunft, aber eine "Herausforderung zur Hoffnung: nicht zu einer irrationalen Hoffnung als bequemes Glücksspiel, sondern zu einer aktiven, einer tätigen Hoffnung". Es brauche dringend "stärkere Allianzen von Menschen, die einen ziemlich unegoistischen Idealismus und einen intelligenten Realismus miteinander verbinden". Christen könnten in diesen großen und raschen Wandel eine Kraft mitbringen, "die nicht nur von dieser Welt ist: die Kraft des christlichen Glaubens, der christlichen Hoffnung, der christlichen Solidarität."
Scheuer wörtlich: "Der Jahreswechsel 2015/2016 steht unter dem Vorzeichen von Hoffnung und Zuversicht. Ich hoffe, dass Gott alles zum Guten wendet, und ich bin zuversichtlich, dass Geist Gottes uns lebendig macht." 

Der Wortlaut der Predigt von Bischof Scheuer 

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