Landhauskapelle: Berufsschüler gestalten neuen Volksaltar
Nach 150 Planungs- und Arbeitsstunden war es soweit: Die zwölf angehenden Tischlereitechniker der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik Absam fügten die letzten Elemente des neuen, aus weiß lackiertem Eiche-Massivholz gefertigten Volksaltars zusammen. Sichtlich stolz erklärte Markus Wurzrainer der Abschlussklasse 4bTT anschließend Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Bischof Hermann Glettler die Besonderheiten der liturgischen Holzinstallation in der Georgskapelle.
„Ein lang gehegter Wunsch ist heute in Erfüllung gegangen: Unsere Kapelle verfügt nun über einen Volksaltar ‚Made in Tirol‘, der sich perfekt in das barocke Gesamtkunstwerk einfügt“, schwärmt LTP

Gemeinschaftsprojekt mit regionaler Expertise
Nach Vorgesprächen zwischen Hausherrin LTP
„Die Entscheidung, unsere künftigen Fachkräfte hier mit einzubeziehen, lag nahe. Für die zwölf Schüler war es eine tolle Gelegenheit, ihr Können bei einem in ihrer Ausbildung wohl einzigartigen Projekt unter Beweis zu stellen. Als Land bekommen wir im Gegenzug eine regional produzierte und hervorragend ausgeführte Handwerksleistung“, erläutert LR Johannes Tratter.
Auch Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader zeigt sich über das Können der Berufsschulabsolventen in spe begeistert: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchen Fertigkeiten diese Schüler nach ihrer vierjährigen Ausbildungszeit in das Arbeitsleben starten werden. Von der genauen Analyse der Räumlichkeiten und den digitalen Planungsschritten bis hin zur Fertigung und abschließenden Montage: Der Beruf des Tischlereitechnikers bzw. der Tischlereitechnikerin ist abwechslungsreich, vielseitig und hat absolutes Zukunftspotenzial.“
Modulare Steckbauweise ohne Eingriff in historische Bausubstanz
Da es sich bei der Georgskapelle um einen 290 Jahre alten, geschützten Sakralbau handelt, erfolgte die Projektumsetzung in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt. Der neue Volksaltar erhebt sich auf einem ebenso in Weiß gehaltenen Podest und fügt sich somit optisch in die Farbgestaltung der bestehenden Architekturelemente ein.
Bei der Ausführung entschied man sich für einen innovativen und zugleich praktischen Ansatz: „Die Holzinstallation basiert auf einem Stecksystem, das Auf- und Abbau ohne Verwendung von Werkzeug erlaubt. Auch haben wir darauf geachtet, dass die historische Bausubstanz mit keinem Montageteil angegriffen wird“, erklären Christian Margreiter, Schulleiter der TFBS, und Fachlehrer Martin Lettenbichler, der das Abschlussprojekt betreute.
„Bewährungsprobe“ bei Georgifeier
Für seine Funktion wird der Volksaltar bei der Feier für Tirols Landespatron, dem Heiligen Georg, am 28. April eingeweiht werden – pandemiebedingt noch in kleinem Rahmen. „Die Schüler der TFBS Absam haben gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Architekt Markus Illmer ein Meisterstück geschaffen, das ich, sobald es wieder möglich ist, mit der Bevölkerung teilen möchte“, so LTP

Der aus Eichenholz gefertigte Altar ist dank ausgeklügeltem Stecksystem ohne Werkzeug auf- und wieder abbaubar. © Landtagsdirektion Tirol/Oswald

(1. Reihe v.li.) Fachlehrer Martin Lettenbichler, LTPin Sonja Ledl-Rossmann, Architekt Markus Illmer und Bischof Hermann Glettler mit den Schülern der TFBS Absam. © Landtagsdirektion Tirol/Oswald