Konzilstexte unter der Lupe

Vom II. Vatikanischen Konzil, das vor 50 Jahren begann, wird in kirchlichen Kreisen derzeit viel geredet. Die Texte des Konzils jedoch sind vielen unbekannt. Darum nimmt die Theologische Fakultät die Konzilstexte in einer Ringvorlesung unter die Lupe.

Mit insgesamt 20 Veranstaltungen im Rahmen einer Ringvorlesung zum Jubiläum des II. Vatikanischen Konzils dürfte die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck an der quantitativ bemessenen Spitze der Events, die aus diesem Anlass veranstaltet werden – doch auch die Qualität braucht keine Konkurrenz zu scheuen.

Jeweils am Donnerstag zwischen 18.00 und 19.30, beginnend mit 4. Oktober, werden im Verlauf des kommenden Winter- und Sommersemesters die Lehrenden der Fakultät, Bischöfe Manfred Scheuer, Reinhold Stecher, Helmut Krätzl sowie Gastprofessoren John Fernandes aus Mangalore in Indien und Christoph Theobald aus Paris zentrale Inhalte der konziliaren Beschlüsse und derer Rezeption analysieren.

Die immer wieder in den Mittelpunkt rückende Frage lautet: welchen qualitativen Wandel ermöglichte das Konzil? Die Schablonen von progressiv und konservativ sprengend wagt die Fakultät im Hinblick auf die Interpretation des Konzils eine „Hermeneutik der Wandlung“.

Diese Kurzformel prägte der Innsbrucker Dogmatiker und Fundamentaltheologe Roman Siebenrock, der gleichzeitig für eine genuine Textlektüre der Konzilsbeschlüsse plädiert. Vieles an den Streitereien um die rechte Auslegung des Konzils leidet schlicht und einfach an der Unkenntnis der Texte und den Projektionsvorgängen: man liest Sachen in den Text hinein, die man selber gerne haben würde.

Alle Themen und Termine auf einen Blick:
http://www.uibk.ac.at/theol/ringvorlesung 

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