Katharina von Siena wird Patronin der Katholischen Frauenbewegung Österreich

Die Katholische Frauenbewegung Österreich hat die Heilige Katharina von Siena zu ihrer Wegbegleiterin und Patronin erklärt. Die Feier der Ernennung der Heiligen aus dem 14. Jahrhundert findet am Montag, 28. April im Diözesanhaus in Innsbruck statt.

Die Katholische Frauenbewegung Österreich (kfbö) hat die Kirchenlehrerin Katharina von Siena zu ihrer "Wegbegleiterin und Patronin" erklärt. Die Feier der Ernennung der Heiligen aus dem 14. Jahrhundert zur kfb-Patronin findet am Montag, 28. April um 18.30 Uhr im Diözesanhaus der Diözese Innsbruck (Riedgasse 9) statt. "Wir haben auf die Mühen und die Beschwerden der Menschen zu hören, sagte Katharina. Da ist nichts alt oder überholt. Und was uns noch beeindruckt: ist ihre tätige Nächstenliebe", erklärt kfbö-Vorsitzende Barbara Haas über die Hintergründe dieser Entscheidung. Katharina habe in einer Zeit, in der die Frau keine eigene Rolle spielte, bewusst als Frau "deutlich und mutig Stellung bezogen". "Das imponiert uns unheimlich", betonte Haas. Im späten Mittelalter, als die Kirche zerrissen und ihre Repräsentanten auf Macht und Prunk aus waren, sei die Heilige für eine Kirche der Demut und der Barmherzigkeit eingetreten. "Das ist es, wovon wir auch heute reden", so die kfbö-Vorsitzende. Warum die kfb sich über 60 Jahren nach ihrer Gründung eine Patronin sucht, erklärte die St. Pöltner kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger: In der Auseinandersetzung mit der Spiritualität und den Leitlinien der kfb sei bewusst geworden, dass "wir als katholische Frauenorganisation keinen Tag haben, von dem man sagen könnte, das ist ein bewusster Tag für die kfb-Frauen in der Kirche", so Rosenberger. Erhebungsfeier am 28. April in InnsbruckDer 29. April, der Festtag der Heiligen, soll künftig in irgendeiner Form in allen Diözesen der Katharina von Siena Rechnung tragen. Haas: "Wir nennen ihn einfach den Katharinen-Tag. Frauen in der Kirche an diesem Tag sichtbar und hörbar zu machen, das ist das Ziel."  Die offizielle Ernennung findet bereits am 28. April in Innsbruck statt. An dem Festakt nehmen auch die Bischöfe Manfred Scheuer (Innsbruck) und Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt) sowie des Schlägler Abt Martin Felhofer teil. Präsentiert wird bei diesem Anlass u.a. der "Katharinenbogen" der Künstlerin Patrizia Karg, zudem ist eine Lesung der Autorin Annemarie Regensburger über einen Text zu der Heiligen vorgesehen.  Schutzpatronin von Europa Katharina von Siena, 1347 als 24. Kind in einer Färberfamilie in Siena geboren, erregte bereits in sehr jungen Jahren mit ihren öffentlichen Äußerungen zu kirchlichen wie politischen Belangen Aufsehen. Als Analphabetin, die sich den Dominikanerinnen angeschlossen hatte, stand sie in Kontakt mit hohen Amtsträgern, den Papst forderte sie in ungewohnt radikaler und offener Weise dazu auf, sein Exil in Avignon zu beenden, um eine Spaltung der Kirche zu verhindern. Ihr persönlicher sozialer Einsatz für Arme und Ausgegrenzte mobilisierte eine Reihe von Männern und Frauen aus allen Schichten der Gesellschaft, gleichermaßen aktiv zu werden und ging einher mit Bemühungen um eine innere Reform der Kirche hin zu Armut und Demut.  81 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1380 wurde Katharina von Siena heiliggesprochen, 1866 zur Schutzpatronin von Rom erhoben, später auch zur Schutzpatronin von Italien und Europa. 1970 wurde sie neben Teresa von Avila, Thérèse von Lisieux und Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin anerkannt. Ihr Todestag, der 29. April, wird von römisch-katholischer, evangelischer und anglikanischer Kirche gemeinsam als Tag des Gedenkens einer überzeugenden Glaubensgestalt begangen.

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Diözese Innsbruck - Aktuell