International: Nigerianische Priester mit Tirol-Bezug in Wien geweiht

Am 21. Oktober 2023 empfingen die Salesianer Bonaventure Ughonu (35) und Chinedu Okafor (39) in Wien ihre Weihe zum Priester bzw. zum Diakon.

Der Weihegottesdienst in der Salesianerpfarre Wien Neuerdberg atmete "einen Hauch von Weltkirche", wie es Provinzial P. Siegfried M. Kettner gleich bei der Begrüßung feststellte: Nicht nur Familienangehörige der beiden Weihekandidaten aus Nigeria waren zu der Festmesse in die Pfarre Don Bosco gekommen, sondern auch nigerianische Priester und Mitglieder der englischsprachigen, afrikanischen Pfarrgemeinden aus Innsbruck und Wien feierten mit. Musikalisch wurde die Feier von einem Chor und Instrumentalensemble der Salesianischen Jugendbewegung sowie von einer nigerianischen Musikgruppe gestaltet. So wechselten sich klassische Orgel- und Trompetenklänge mit Trommeln und mehrstimmigem Gesang afrikanischer Lieder ab. Die Festmesse wurde von über 500 Personen in Nigeria über Livestream mitverfolgt.

"Aufbruch" wie bei Abraham

Bischof Leichtfried dankte in seiner Predigt den beiden Weihekandidaten für deren Bereitschaft, in Österreich für eine bestimmte Zeit das kirchliche Leben in ihrer Ordensgemeinschaft zu unterstützen. Ihr "Aufbruch" aus der afrikanischen Heimat sei mit jenem Abrahams im Alten Testament der Bibel vergleichbar, so der Bischof. Leichtfried nannte es ein Zeichen wahrer Größe, eigene Fähigkeiten und Kräfte ganz für Gott und für andere einzusetzen. Diakon zu sein bedeute, "anderen zu dienen, weil Christus uns dient". Beide Neugeweihten haben einen engen Bezug zu Fulpmes. Chinedu Okafor lebte von 2019 bis 2013 im Schülerheim Fulpmes, studierte Theologie an der Universität Innsbruck und war oft bei Sportaktivitäten dabei. Bonaventure Ughonu ist seit August Teil der Salesianergemeinschaft in Fulpmes.

Pater Bonaventure: Von Nigeria ins Stubaital

Neupriester Pater Bonaventure Ughonu wuchs in Isseke (Nigeria) mit vier Geschwistern auf. Mit 23 Jahren legte er die ersten Ordensgelübde bei den Salesianern Don Boscos ab. Nach dem Philosophiestudium in seiner Heimat wirkte er als Religionslehrer und in einem Internat und Jugendzentrum. 2017 kam er nach Wien, wo er nach Deutschkursen an der Universität Innsbruck Theologie studierte. Sein Diakonatspraktikum verbrachte er in der Pfarre Wien-Stadlau. Im Sommer wechselte er nach Tirol, wo er als Erzieher und Pastoralleiter im Schülerheim Fulpmes tätig ist. Er ist ein guter Sänger und Sportler.

 

Starke Tiroler Beteiligung zu den Feierlichkeiten

30 Personen aus Tirol waren am 21. Oktober 2023 bei der Weihe in Wien dabei, unter ihnen Seelsorgeraumkurator Diakon Leo Hinterlechner aus Telfes. Auch neun Jugendliche aus dem Schülerheim nahmen die Einladung zur Weihe an. Nach dem feierlichen Gottesdienst erhielten sie eine Stadtführung und verbrachten eine lustige Zeit im Prater. Am Folgetag waren alle Tiroler Gäste bei der Primiz, der ersten heiligen Messe, von Pater Bonaventure Ughonu in der Salesianerpfarre Wien-Stadlau dabei und traten dann die Heimreise an.

Gottesdienste mit Primizsegen in Fulpmes und Neustift

Für viele Gläubige hat der sogenannte Primizsegen, der erste Segen eines Neugeweihten, einen besonderen Stellenwert. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Pater Bonaventure feiert am 19. November 2023 um 10 Uhr die Sonntagsmesse in Fulpmes und am 26. November 2023 um 10 Uhr in Neustift und spendet im Anschluss gerne den Einzelprimizsegen.

Fotocredit: Don Bosco/Zarl