Frühchristliche Kirche in Lavant restauriert

1.500 Jahre Geschichte erstrahlen im neuen Glanz: Die Bischofskirche am Lavanter Kirchbichl (Bezirk Lienz) zählt zu den bedeutendsten frühchristlichen Baudenkmälern Österreichs. Aufgrund von witterungsbedingten Beschädigungen wurde im Jahr 2017 mit der umfassenden Restaurierung der Kirchenruine begonnen, die Ende 2022 abgeschlossen werden konnte.

Nun wurde das Ergebnis offiziell präsentiert. Insgesamt rund 318.000 Euro wurden in die Sicherungs- u. Restaurierungsmaßnahmen investiert – davon 271.000 Euro seitens des Landes Tirol und 47.000 Euro vom Bundesdenkmalamt.

„Die Bischofskirche in Lavant ist ein archäologisches Juwel, das seinesgleichen sucht. Es ist unsere Aufgabe, solche bedeutenden Zeugnisse unserer Geschichte auch für die nachkommenden Generationen zu erhalten. Deshalb hat das Land Tirol als Eigentümer unter Federführung der Abteilung Hochbau das Projekt im Jahr 2017 in Angriff genommen und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, der Gemeinde Lavant und der Universität Innsbruck erfolgreich umgesetzt. Damit ist einerseits der Fortbestand des wertvollen Kulturerbes gesichert. Andererseits konnten weitere historische Nachuntersuchungen vorgenommen werden“, betont Hochbaulandesrat LHStv Georg Dornauer und gratuliert gleichzeitig allen Projektbeteiligten zur gelungenen Umsetzung.

„Der Lavanter Kirchbichl mit seinen Kirchen und Ruinen weckt in uns Bilder vom fernen Arkadien. Das Herzstück ist die antike Bischofskirche, die nun mit viel Gefühl und Expertise restauriert wurde. Dabei ist es gelungen, den stillen Charme des vergangenen Ortes zu bewahren“, ist auch Landeskonservator Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt von der Restaurierung begeistert.

Bestandsaufnahme, Konzept und Umsetzung 

Die zwischen viertem und sechstem Jahrhundert nach Christus errichtete Kirchenanlage wurde in den 1950er-Jahren unter Leitung von Franz Miltner vom Archäologischen Institut Wien freigelegt. 60 Jahre nach der Ausgrabung offenbarte eine Bestandsaufnahme etliche witterungsbedingte Schäden. Daher lud das Land Tirol im Jahr 2017 15 ExpertInnen aus den Fachgebieten Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege aus der Schweiz, Italien und Österreich ein, um die Sanierung entsprechend zu planen. „Auf Basis der Original-Grabungsunterlagen gelang es, die Herausforderungen zur Erforschung und Restaurierung herauszuarbeiten. Aufbauend darauf wurde – trotz der Komplexität des Befundes – ein Durchführungskonzept erarbeitet, das sowohl Forschungsinteressen als auch denkmalfachliche Aspekte angemessen berücksichtigte“, informiert Bernhard Huter, Projektleiter der Abteilung Hochbau des Landes Tirol.

„Die Bischofskirche am kulturhistorischen Lavanter Kirchbichl hat einen großen Stellenwert für unsere Gemeinde. Die Erforschung und Erhaltung, die Pflege und die Weitergabe des kulturellen Erbes an die nächsten Generationen muss das gemeinsame Ziel von Land Tirol, Bundesdenkmalamt und der Gemeinde sein. Auch in der Zukunft sollen weitere Grabungen, Untersuchungen und Forschungen auf unserem ‚heiligen Berg in Tirol‘ durchgeführt werden. Die Gemeinde ist sehr interessiert und bemüht, die Denkmäler am Kirchbichl im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu erhalten und zu betreuen“, freut sich der Bürgermeister von Lavant Oswald Kuenz über den Abschluss der Arbeiten.

Broschüre mit detaillierten Informationen