In seiner Predigt ging P. Bernhard Heindl SJ der Frage nach, welche Anhaltspunkte, welche Erkennungshilfen Simeon und Hanna im Tempel wohl hatten um den Messias, den Gesandten Gottes zu erkennen. P. Bernhard: "Die Schrift und ihren Glauben, mehr nicht! Da war kein Engel mit einer Personenbeschreibung. Die heiligen Schriften als Glaubensgrundlage vertrauen Simeon und Hanna auf den hl. Geist, auf die innere Stimme, sie mußten lernen auf diese innere Stimme zu hören. 

Simeon und Hanna, das war sicher nicht Sicherheit von Anfang an. Eher ein Tasten, sie mussten wie alle Glaubenden erst ein inneres Gespür für Gott entwickeln. 

Die Erkennungsmelodie Gottes gleicht mehr einem Kinderlied, das in aller Regel sanft und beruhigend ist. Auf die innere Stimme hörend, konnten Simeon und Hanna in dem kleinen Kind, den Messias, den Gesandten Gottes erkennen. Sie scheinen über die Zeit hin gelernt zu haben, wissen aus Erfahrung: Gott zeigt sich unscheinbar, ist kein Selbstdarsteller, er will nicht durch Macht und Glorie blenden, er will unser Innerstes gewinnen und wer zu Herzen reden will, darf nicht erschrecken, darf nicht prahlen. 

Sein Ohr nach Innen wenden, in sich eine Erkennungsmelodie Gottes ausfindig machen, herausbekommen, wie das in meinem Leben klingt, wenn Gott sich zu Wort meldet, sich ankündigt. Darstellung des Herrn im Tempel, ... Gottes `Darstellungsweise` in meinem Leben erkennen, seine Melodie erkennen, darauf käme es meiner Meinung nach in einem Glaubensleben und um so mehr in einem gottgeweihten Leben an."

Im Anschluss an die Vesper waren die Anwesenden zu einer Agape im Abt-Schuler-Saal eingeladen. Zur Freude der Vorsitzenden der Innsbrucker Ordenskonferenz, Abt German Erd und Sr. Judit Nötstaller, nahmen sich viele Ordensfrauen und -männer noch Zeit für einen gemütlichen Gedankenaustausch.