Der heilige Blasius soll nicht nur vor Halskrankheiten schützen

Der am 3. Februar gefeierte Nothelfer aus dem katholischen Heiligenkalender ist auch in Corona-Zeiten ein vielseitiger Schutzpatron.

Er ist ein beliebter Nothelfer im katholischen Heiligenkalender und wird gerne zum Schutz vor Halskrankheiten angerufen: der heilige Blasius. Nach Auffassung der Gläubigen kann er aber noch viel mehr. Zum Beispiel gilt er als Schutzpatron gegen das unpassende Wort. Das, was vom Leben des armenischen Bischofs und Märtyrers beziehungsweise aus den sich darum rankenden Legenden bekannt ist, klingt wie ein Krimi - mit einem grausamen Ende vor 1.705 Jahren.

Blasius wurde verfolgt und soll im Jahr 316 nach Folter und Haft enthauptet worden sein. Das genaue Sterbedatum ist aber nicht bekannt. Jedes Jahr am 3. Februar wird an den Heiligen erinnert und in vielen Pfarrgemeinden wird der Blasiussegen gespendet. Ein Priester oder Diakon hält dabei zwei gesegnete, in Form des Andreaskreuzes schräg angeordnete brennende Kerzen vor Gesicht und Hals der Gläubigen. Der zu Segnende soll auf Fürsprache des Heiligen vor Halskrankheiten und anderem Bösen bewahrt werden.

Der aktuell geltende Corona-Lockdown erfordert auch beim Blasiussegen Änderungen. Für einen persönlichen Blasiussegen durch einen Priester sei heuer eine Anmeldung in einer Pfarre und die Einhaltung alles Corona-Maßnahmen erforderlich, teilte etwa die Erzdiözese Wien vorab mit. Im Grunde könne aber jeder Getaufte andere Menschen segnen. In einigen der zum persönlichen Gebet offenstehenden heimischen Kirchen liegt dazu auch ein "Blasiussegen zum Mitnehmen" in Form von Faltblättern auf. Und mancherorts spenden Priester den Blasiussegen via Internet. So überträgt die Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu am Mittwochabend (19 Uhr) die Spendung des Segens durch Pfarrer P. Hans Schwarzl via Facebook und Pfarr-Website.

Einer der 14 Nothelfer
Blasius, der wie die heilige Barbara oder der heilige Christophorus zu den 14 Nothelfern gehört, werden weitere Talente zugesprochen: Er ist zum Beispiel Patron der kroatischen Stadt Dubrovnik, der Blasmusikanten, Weber, Tiere und Ärzte. Denn Blasius war nicht nur Bischof des armenischen Sebaste, sondern auch Arzt. Immer wieder wird darauf verwiesen, dass über sein Leben nicht allzu viel bekannt ist. Umso beliebter sind die Legenden, die sich um das Wirken von Blasius ranken. So soll er sich vor seinen Verfolgern in einer Höhle versteckt und sich dort um das Wohl von wilden Tieren gekümmert haben. Doch Blasius wurde entdeckt und ins Gefängnis gesteckt. 

Die Gefährdung seines körperlichen Wohles hielt ihn der Legende zufolge aber nicht davon ab, einen Buben vor dem Ersticken an einer Fischgräte zu bewahren - daher kommt der Blasius zugeschriebene Schutz vor Halskrankheiten. Eine Kerze, die beim Blasiussegen eine zentrale Rolle spielt, soll der Bischof auch in seiner Gefängniszelle gehabt haben: Eine arme Frau, der Blasius geholfen hatte, habe sie ihm mit anderen Gaben ins Gefängnis gebracht.

Blasius wurde gefoltert: Überliefert ist, dass seine Schergen ihn mit einem eisernen Kamm zerfleischten - deshalb soll er Patron der Weber und Wollhändler geworden sein. Schließlich wurde der verfolgte Bischof enthauptet. Dass er Patron von so vielen Berufsgruppen und Tieren wurde, hat sich im Laufe der Jahrhunderte im Osten und Westen entwickelt. Seit dem 14. Jahrhundert ist er ein Nothelfer, im 16. Jahrhundert entstand der Blasiussegen. Im Osten wird Blasius als betagter Bischof mit Spitzbart und Buch, im Westen mit Mitra, Stab und Kerzen dargestellt.

Eine Meldung von www.kathpress.at

Foto: Pixabay/Couleur