Bürgler: Barmherzigkeit ist eine Entscheidung

Am Freitagabend fand im Stift Stams die traditionelle Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes Tirol statt.

Am Freitagabend fand im Stift Stams die traditionelle Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes Tirol statt, bei der LH Günther Platter, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann sowie weitere Regierungsmitglieder teilnahmen.

 

Bischofsvikar Bürgler: Barmherzigkeit ist eine Entscheidung 

Bezugnehmend auf das Evangelium vom verlorenen Schaf hob Bischofsvikar Jakob Bürgler in seiner Predigt beim Festgottesdienst die Bedeutung von Barmherzigkeit hervor - auch im Kontext von Politik, Gelöbnis, Tradition, authentischem Christentum? Bürgler stellte ergänzend die Frage: Was bedeutet Barmherzigkeit im Blick auf eine lebendig verstandene Herz-Jesu-Frömmigkeit? 

Barmherzigkeit sei eine Entscheidung, so Bürgler. "Entweder ich baue darauf oder eben nicht. Die Entscheidung wird mir in der jeweiligen Situation helfen, den Blick auf das verlorene Schaf nicht zu verlieren, immer auch die Not und den konkreten Menschen zu sehen." Barmherzigkeit müsse allerdings auch wieder wie die Liebe, eingeübt und geübt werden. 

Der Bischofsvikar abschließend: "Barmherzigkeit ist eine Entscheidung und sie ist eine Übung. Und was hat das mit dem christlichen Glauben zu tun? Auch mit der Verehrung des Herzens Jesu? Gott hat, noch bevor ich eine Entscheidung treffe, eine Entscheidung getroffen: Dass er mich liebt und dass er mein Leben mit seiner Barmherzigkeit umfängt. Und er gibt mir immer wieder die Kraft, Barmherzigkeit einzuüben und darin zu wachsen."

 

LH Platter: Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Güte sind wichtiger denn je 

Den landesüblichen Empfang richteten die Hauptmann Alois Kluibenschedl-Schützenkompanie Stams, die Musikkapelle Stams und Abordnungen der Tiroler Traditionsverbände aus. Bei der heiligen Messe im Anschluss wurde, mit Bischofsvikar Jakob Bürgler, das Herz-Jesu-Gelöbnis erneuert. Vor 226 Jahren ist dieses Versprechen, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ zu weihen, vom engeren Ausschuss der Tiroler Landstände auf Vorschlag des Stamser Abtes Sebastian Stöckl gegeben worden.

LH Platter hat den Herz-Jesu-Gelöbnistag – im Rahmen der Initiative „Offene Herzen“ des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins – zugleich wieder als „Tag der Herzlichkeit“ ausgerufen. „Am ‚Tag der Herzlichkeit‘ stehen die Solidarität und der Zusammenhalt, die in unserem Land gelebt werden, im Mittelpunkt. Er ist als ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘ an all jenen Tirolerinnen und Tirolern zu verstehen, die sich Tag für Tag für ihre Mitmenschen engagieren und ehrenamtlich tätig sind“, sagt LH Platter. „Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Güte sind Werte, die gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je sind. Dabei braucht es oft nicht viel, um die Welt ein Stück weit herzlicher zu machen: ein Lächeln, ein freundliches Wort, eine nette Geste“, führt LTPin Ledl-Rossmann aus, die stellvertretend für das Land und den Landtag die Herz-Jesu-Gelöbnisformel erneuerte.

LH Günther Platter, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Bischofsvikar Jakob Bürgler beim landesüblichen Empfang in Stams. © Land Tirol/Die Fotografen