Bischof Scheuer: Früh verstorbene Kinder sind aufgehoben bei Gott

Einen Gedenkgottesdienst für früh verstorbene Kinder feierte Bischof Manfred Scheuer am 9. Dezember im Innsbrucker Dom.

"Wenn ein Kind stirbt, dann stirbt eine Welt mit ihm. Mütter, Väter, Geschwister, Familien bleiben verwaist zurück. Fehl- und Frühgeburten sind ein großer Schicksalsschlag". Das sagte Bischof Manfred Scheuer bei der jährlichen Gedenkfeier für früh verstorbene Kinder am 9. Dezember im Innsbrucker Dom. Es sei eine sehr schmerzliche und erschütternde Erfahrung, ein Kind zu verlieren, und nicht selten stellen sich Fragen nach eigenen Fehlern oder eigener Schuld, so der Bischof.

Auch das Umfeld tat und tue sich oft sehr schwer, wenn ein Kind stirbt. "Wie viele dumme, verletzende Worte wurden da gesagt. Wie viel Unbeholfenheit und blödes Gerede mussten betroffene Eltern erleben", so der Bischof. Oft werde darüber geschwiegen oder darüber hinweggegangen. "Unser Umgang mit Tod ist durchaus geprägt von Sprachlosigkeit, Wortkargheit, Hilflosigkeit, Privatisierung des Todes und der Sinnsuche", sagte der Bischof. Es brauche daher die "gute Erinnerung" daran, dass wir im Leid nicht allein sind. Erinnerung brauche Zeugnisse, dass das Kind bei den Eltern war: Bilder, Hand- oder Fußabdrucke, einen Namen, ein Grab, das nicht anonym ist...

Klar betonte der Bischof, dass "ungetauft verstorbene Kinder nach Fehl- oder Totgeburt sich bei Gott befinden, das Antlitz Gottes schauen". Und er schloss seine Predigt mit einm Zitat aus einem Buch von Doris Kellner (Wenn Eltern um ihr Baby trauern):

Es geschieht, dass eine kleine Seele die Erde nur streift.
Ihr Ankommen und Gehen fallen in eins.
Ihr kurzes Verweilgen ist nicht umsonst, denn sie verändert die Erde.
Sie hinterlässt Spuren in den Herzen derer, die sie erwartet haben.
Mögen diese Spuren in die Zukunft führen. 

 

Weltweiter Gedenktag 

Anlässlich des weltweiten Gedenktages für verstorbene Kinder lädt die Klinikseelsorge Innsbruck jedes Jahr zu dieser Gedenkmesse mit Bischof Manfred Scheuer ein.
Jeden ersten Samstag im Monat findet für Betroffene im Haus der Begegnung in Innsbruck ein Elternforum statt. Kontakt: PA Tomy Mullur, Klinikseelsorge Innsbruck, Tel. 050 504-22285. 

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