Selbstverpflichtung - Haltungen der Stabsstellen
Die diözesanen Stabsstellen für Prävention von Missbrauch und Gewalt treten für die Entwicklung und Etablierung einer „Kultur der Achtsamkeit“ (Vgl. RO B.1) ein. Präventionsarbeit nimmt nicht ausschließlich formale Abläufe in den Blick, sondern bedingt Haltungen, die in ihrer Arbeit sichtbar werden. Die Rahmenordnung „Die Wahrheit wird Euch frei machen“ (3. Ausgabe 2021) der katholischen Kirche Österreichs und die Menschenrechte sind die Grundlage unserer Tätigkeit.
Wir achten die Würde und Freiheit des Menschen
Daher begegnen wir allen Personen mit Achtung und Respekt, unabhängig ihres Alters, Geschlechts, ihrer Hautfarbe, Kultur, kulturellen Zugehörigkeit, Behinderung oder Krankheit, sexuellen Orientierung, Nationalität, Politik, Sprache, ethnischen Zugehörigkeit, religiösen oder spirituellen Überzeugungen sowie unabhängig von ihrem sozialen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Status.
Wir achten und wahren Grenzen
Wir sprechen uns generell gegen jegliche Form von Gewalt aus. Wir benennen Grenzverletzungen klar, fordern grenzachtendes Verhalten ein und motivieren andere Menschen, Grenzen zu setzen und anzusprechen. Gewaltprävention beruht auf der Erfahrung, den Erkenntnissen und der Überzeugung, dass es Handlungsmöglichkeiten gibt, welche der Anwendung von Gewalt vorbeugen. Bei notwendigen Interventionen bemühen wir uns um Klarheit und Respekt, unabhängig von der beruflichen Stellung oder hierarchischen Position.
Wir handeln kongruent
Wir reflektieren unseren eigenen Umgang mit Macht und Grenzen und bemühen uns um Wahrhaftigkeit. Wir sprechen offen und sachlich über Grenzverletzungen und gewalttätige Übergriffe und die erforderliche Verantwortung der katholischen Kirche. Wir sind uns unserer Vorbildwirkung bewusst.
Wir sind achtsam
Wir respektieren die vielfältigen individuellen Erfahrungen, die Menschen gemacht haben und motivieren zur kritischen Reflexion. Wir sind uns bewusst, dass viele Menschen Gewalterfahrungen in ihrem Leben erfahren haben und orientieren unsere Arbeitsweise daran. Wir achten die Sensibilität und Verletzlichkeit von Betroffenen und setzen uns dafür ein, ihre Sichtweise mit einzubeziehen.
Wir arbeiten inklusiv
Wir bemühen uns um Anschlussfähigkeit aller und haben einen wachen Blick für Personen, die aus unterschiedlichen Gründen benachteiligt sind bzw. werden. Wir nehmen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen in unserer Organisation wahr und passen unsere Tätigkeiten entsprechend an.
Wir arbeiten professionell
Wir orientieren uns an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und an aktuellen Standards der Gewaltprävention. Alle Mitarbeitenden der Stabsstellen bilden sich regelmäßig weiter, Reflexion und Supervision sind wichtige Werkzeuge unserer Arbeit. Wir arbeiten größtmöglich nach gemeinsamen erarbeiteten Standards, wodurch ein österreichweites Vorgehen und Qualität gesichert sind. Transparenz und eine partizipative Lernkultur gehören zu unserer Arbeitsweise.
Mitwirkende: Doris Bauer-Böckle, Rebecca Gerdenitsch-Schwarz, Angelika Hechl, Dagmar Hörmandinger-Chusin, Ingrid Lackner, Andrea Reich-Riedmann, Sabine Ruppert, Angelika Wrienz, Oktober 2024