Amtsübergabe in der Führung des Malteserordens in Österreich

Gottfried Kühnelt-Leddihn hat Leitung des Großpriorates von Norbert Salburg-Falkenstein übernommen

Der Malteserorden in Österreich steht seit unter einer neuen Leitung: Gottfried Kühnelt-Leddihn hat in der vergangenen Woche die Leitung des Großpriorates von Norbert Salburg-Falkenstein im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe übernommen, wie die Ordensleitung am Montag bekannt gab. Den liturgischen Rahmen dafür bot am vergangenen Donnerstag das Hochfest des Seligen Gerhard und Gründer des Souveränen Malteser Ritter-Ordens. An der Feier in der Wiener Malteserkirche nahm mit Fra' Roberto Viazzo auch ein Mitglied der Ordensregierung aus Rom teil. Unter den Mitfeiernden war der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher, der bei den Maltesern auch als Ordensspiritual fungiert.

 

In seiner Festrede ging Großprior Kühnelt-Leddihn u.a. auf die aktuellen Änderungen in der Verfassung des Ordens ein: Neu sei die mehrfache Betonung der Verpflichtung zum persönlichen Dienst an unseren "Herren Kranken". Es gelte täglich zu prüfen, inwieweit man dem Nächsten helfen könne, "sei es geistlich oder weltlich". Die Einrichtungen des Malteserordens böten "viele Möglichkeiten, Mitmenschen in Krankheit, Verlassenheit, Heimatlosigkeit, Hunger, Lieblosigkeit, Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube beizustehen, ihnen aus dem achtfachen Elend zu helfen", so Kühnelt-Leddihn.

 

Der Großprior ermutigte, vertrauensvoll und gemeinschaftlich ans Werk zu gehen: "Gemeinschaft funktioniert nur, wenn wir alle miteinander an unseren Aufgaben arbeiten und uns anstrengen, unsere Ziele zu erreichen." Gelinge es dem Orden, die unterschiedlichen Begabungen der Mitglieder zur Entfaltung zu bringen, "dann wird unsere Gemeinschaft stark sein, wird über sich hinauswachsen, wird Menschen begeistern - zum Dienst an denen, die sich uns anvertrauen".

 

Kühnelt-Leddihn, ein pensionierter Tiroler Landesbeamter, ist seit 1970 in zahlreichen Funktionen freiwillig für die Malteser tätig. Nach dem Tod seiner Frau Eleonore 2007 ging der fünffache Familienvater seine Berufung zum Professritter nach. Seit 1983 Mitglied im Souveränen Malteser-Ritter-Orden legte er am 21. Juni 2013 im Stift Heiligenkreuz seine Ewige Profess ab. Er wurde Mitglied im Kapitel und war von 2014 bis 2019 als Hospitalier für die Hilfswerke in Österreich zuständig. Im Mai 2019 wurde er vom Generalkapitel des Ordens in die Ordensregierung nach Rom berufen.

 

Ritter- und Hospitalorden
Der "Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta", so der offizielle Titel, ist politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt und unterhält diplomatische Beziehungen zu 110 Staaten, darunter Deutschland und Österreich. Als kirchlicher Orden unterstehen die Malteser dem Papst. Die Malteser haben nach eigenen Angaben 13.500 männliche und weibliche Ordensmitglieder sowie rund 120.000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter. Sie sind weltweit in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe sowie im Gesundheitssektor aktiv. 

 

Unter dem Namen "Malteser" sind in Österreich mehrere Hilfswerke zusammengefasst, die vom Souveränen Malteser-Ritter-Orden gegründet wurden und dem Großpriorat von Österreich unterstehen. In Österreich arbeiten derzeit rund 2.000 Malteser ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen. Dazu zählt der Alten- und Krankendienst, der Palliativdienst, der Betreuungsdienst, der AIDS-Dienst, ebenso wie die Johannesgemeinschaft, die Malteser Kinderhilfe und Malteser Care. Jüngst wurde in Wien mit dem "Malteser Ordenshaus" ein neues Pflegeheim eröffnet. Während der Pandemie waren die Malteser u.a. für die Impfstraße im Stephansdom zuständig. (Infos: www.malteser.at)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Malteserorden