Gründonnerstag mit der Familie/mit Kindern feiern

Impulse durch den Tag von der Kath. Jungaschar: Fußwaschung, Matzenbrot backen, Mahl feiern

Es war bevor Jesus mit seinen Jüngern zum Ölberg ging...
Feiern wir den Gründonnerstag in der Familie und entdecken wir was es heißt "einander die Füße zu waschen", das Brot miteinander zu teilen und Gott zu begegnen in unserer Gemeinschaft. 

Was und warum feiern wir heute 

Am Abend des Gründonnerstag beginnen die heiligen drei Tage. Wir feiern das Geheimnis unseres Glaubens: Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung.

Jesus ist zum Paschafest nach Jerusalem gekommen. Er wurde dort bejubelt und gefeiert (Palmsonntag), hat mit seinen Jüngern und Jüngerinnen ein letztes Mal (das letzte Abendmahl) gegessen und uns dabei sein Vermächtnis (Testament) übergeben, er wurde ans Kreuz geschlagen und ist gestorben (Karfreitag) und ist am dritten Tag auferweckt worden (Osternacht, Ostern).

Jesus sagt beim letzten Abendmahl „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ und er meint damit zwei verschiedene Handlungen, die aber beide zusammengehören, die Fußwaschung und das Brotbrechen.

Der Evangelist Johannes erzählt uns, dass Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat. Jesus hat damit ein Beispiel gegeben, wie auch wir miteinander umgehen sollen. Die anderen drei Evangelisten erzählen uns, dass Jesus mit seinen Jüngern gegessen hat, das Brot gebrochen und den Segen über den Wein gesprochen hat mit der Aufforderung: nehmt und esst dies ist mein Leib und nehmt und trinkt, dies ist mein Blut. Und Jesus hat den Auftrag gegeben: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Erst nach seiner Auferstehung werden die Jünger (Männer wie Frauen als auch Kinder) diese Ankündigung verstehen und deuten können.

Und so könnte der Gründonnerstag ausschauen… 

Morgens: gemeinsam lesen: „Was und warum feiern wir heute“ und überlegen wie unser Gründonnerstag heuer zuhause ausschauen kann.

Mittags: Im Anschluss an das Mittagessen - als Gebet nach dem Essen – „Fußwaschung heute“ mit Aufgabenverteilung für den Abend. Backen wir gemeinsam Brot? Wir einigen uns darauf, um wieviel Uhr wir feiern wollen?

Abends: Gemeinsam Essen vorbereiten -wie mittags besprochen- und mit einem „Gedächtnis“ und einem Segensgebet über die Speisen das „Abendmahl“ beginnen.

Den Vorschlag durch den Tag könnt ihr hier downloaden.

pixabay

der Olivenzweig ist ein Friedenszeichen

Nach dem Mittagessen - Fußwaschung heute?

Fußwaschung bedeutet einander Gutes tun

Guter Gott heute denken wir daran, dass Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden und Freundinnen gegessen hat.  Zuvor aber hat er ihnen die Füße gewaschen.

Aus der Bibel

(Joh 13,1-5 gekürzt)

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt. Jesus wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde. Er stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzu-trocknen, mit dem er umgürtet war.                                    

 

Wie wir gerade gehört haben, wäscht Jesus beim letzten Abendmahl den Jüngern die Füße. Wie seht ihr das? Warum glaubt ihr, hat Jesus das gemacht?

Austausch mit der Familie 

Man könnte dies auch als „Liebestat für den Herrn“ bezeichnen, damit alle sauber sind, sowie wir uns jetzt so oft die Hände waschen. Doch Jesus will uns mit dieser Handlung auch noch etwas anderes zeigen.

So erzählt die Bibel weiter: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.“ Was sagt ihr dazu?
Verlangt Jesus dann wirklich von uns, dass wir Tag für Tag durch die Gegend laufen und anderen die Füße waschen oder könnte er damit vielleicht auch etwas anderes gemeint haben? 

Austausch mit der Familie 

Vielleicht will er uns aber damit auch sagen, dass man sich gegenseitig etwas Gutes tun kann und die Fußwaschung nicht nur eine Liebestat an den Herrn, sondern auch an unseren Nächsten sein kann.

Was heißt „Fußwaschung“ aber für uns und für unsere Feier heute am Abend. Wir wollen in Erinnerung an das Abendmahl heute Abend feiern und gemeinsam essen. 

Überlegt gemeinsam.  

Hier ein paar Anregungen dazu

  • Wer bringt die Küche auf Vordermann? (Saugt, wischt Staub, ect.)
  • Wer kümmert sich um die Tischdeko/deckt den Tisch?
  • Wir möchten heute auch mit allen feiern, die wir vermissen. Wer kümmert sich hier um Fotos oder Symbole, die auf den Tisch gestellt werden können?
  • Wer bäckt das Matzenbrot (natürlich mit anschließendem Aufräumen )?
  • Wer räumt nach dem Abendessen den Tisch ab und spült das Geschirr/gibt es in den Geschirrspüler?
  • ...

und vor dem Abendessen Hände waschen in diesen Zeiten...

pixabay

... einander Gutes tun

Matzenbrot backen

ein einfaches "ungesäuertes" Brot

Zutaten (für 16 Stück):

  • 500 g Weizenmehl
  • ca. 200 ml Wasser 
  • evtl. 1 – 2 TL Salz 

  

Zubereitung: 

  1. Mehl in eine Schüssel geben und evtl. Salz dazugeben. 
  2. 200 ml Wasser angießen und sorgfältig mit einem Kochlöffel verrühren. Den Teig dann 3-4 Minuten leicht kneten. 
  3. Teig zu 16 – 20 kleine Kugeln formen und mit dem Nudelholz flach drücken. Teigfladen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit der Gabel mehrmals einstechen. 
  4. Matzenbrot im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa 15 Minuten backen. Nach ca. 7 Minuten die Fladen wenden. Sobald die Brote goldgelb sind und die ersten hellbraunen Fleckchen bekommen, sind sie fertig.  

Gutes Gelingen!

Isabella Angerer

... bald schon ist das Brot fertig

Mahl am Abend

den Höhepunkt des Gründonnerstag bildet das gemeinsame Mahl am Abend

Wir decken den Tisch und laden ein

  • Wir decken heute den Tisch besonders festlich (Blumen, Servietten, Tischkarten, …)
  • Wir denken an alle, die wir vermissen und stellen Fotos oder Symbole für sie auf den Tisch (Großeltern, FreundInnen, …). Kinder können aus den Fotos ein Plakat gestalten, das im Esszimmer über die Feiertage hängt. Es können auch für die Abwesenden (wenn das nicht zu viele sind) Teelichter vorbereitet werden.
  • Ein Foto vom gedeckten Tisch an unsere Lieben (Großeltern, FreundInnen, … schicken und damit die Feier „gemeinsam“ beginnen.
  • Jesuskerze in die Mitte des Tisches stellen. Dies könnte die Erstkommunionkerze sein oder eine Taufkerze oder eine Kerze, die in den nächsten Tagen als Osterkerze verziert wird.
  • Lieder, die wir können suchen, Liederbücher bzw. Handy bereitlegen, Instrumente…
  • Texte zum Lesen verteilen, der/die Jüngste könnte auch ein Erstkommunionkind sein.

Wenn alle sich die Hände gewaschen haben und am Tisch versammelt sind: 

 

Gemeinsam feiern und essen

Die Jesuskerze entzünden 

Lied:
Unser Leben sei ein Fest  (Gotteslob 859) oder
Komm in unsre Mitte oh Herr Text und Noten 

 

Jesus und seine Freundinnen und Freunde waren nach Jerusalem gekommen, um das große Pessachfest zu feiern. Bei diesem Fest wollten sie Gott danken, dass er immer für die Menschen da ist. Und deshalb fragt am Abend beim Festessen immer der oder die Jüngste im Haus: Warum feiern wir heute dieses Fest. Und der oder die Älteste antwortet.

Das wollen wir heute auch so machen.

JÜNGSTE/R: Warum feiern wir heute dieses Fest?

ÄLTESTE/R: mögliche Antwort: An diesem Abend hat Jesus mit seinen Freunden und Freundinnen das letzte Abendmahl gegessen und ihnen die Füße gewaschen. Er hat uns ein Zeichen hinterlassen, Brot zu brechen und den Becher des Segens zu trinken. Damit hat er versprochen, wird er immer bei uns sein.

Dann können alle Mitfeiernden noch ihre Gedanken dazulegen 

Lied:  aus dem Liederbuch „Du mit uns“  Nr. 519  oder zum Anhören

Du bist da wo Menschen leben

Du bist da, wo Leben ist.

Du bist da wo Menschen hoffen …

Du bist da, wo Menschen lieben …

Was damals war…

Hier die Erzählung des Abendmahles von Paulus, wenn mittags die Stelle von der Fußwaschung gelesen wurde. Sonst wird „Jesus wäscht den Jüngern die Füße“ hier gelesen. 

Das Abendmahl (1 Kor11, 23-26)

Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth.

Liebe Schwestern, liebe Brüder!
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe:
Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
er sprach das Dankgebet,
brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte:
Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.
Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt,
verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 

Vertiefung

Warum war dieses Mahl etwas Besonderes? Was glaubt ihr?

Auch jetzt ist eine besondere Zeit, eine Zeit, in der viele Menschen Angst haben. Eine Zeit, in der wir nicht in die Kirche gehen können. Wie ist Jesus jetzt bei uns?

Fürbitten

L: Bei Gott können wir unser Herz ausschütten. Bitten wir für jene, die in diesen Tagen voll Sorge und Angst sind:

Wir beten für alle, die krank sind.

Alle: Gott schütze sie.

Wir beten für … (bitte selber ergänzen).

  

Segensgebet über die Familie und die Speisen

Gott, du bist bei uns,

auch wenn in diesem Jahr alles ganz anders ist als sonst.
Segne alle, die sich alleine fühlen, mit deiner Liebe und Nähe! 

Und segne uns (Mama, Papa, Bruder, …)

Guter Gott, du denkst an jeden von uns.
Du freust dich über unsere Gemeinschaft,
du schenkst uns diesen reich gedeckten Tisch.
Segne das Brot, die Speisen und Getränke und segne alle,
die geholfen haben sie zuzubereiten. 

Hier zeichnen alle ein Kreuzzeichen über die Speisen 

A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 

Alle segnen einander mit einem Kreuz auf die Stirn, einer Umarmung, einem freundlichen Blick … 

Gemeinsam essen

Gemeinsam zu essen bildet den Höhepunkt der Feier stärkt unsere Gemeinschaft.  

Alle gemeinsam: Guter Gott, bleib bei uns, wenn wir jetzt gemeinsam essen.
Alle reichen sich die Hände und wünschen guten Appetit. 

  

Zusammengestellt von Isabella Angerer und Anna Hintner (Kinderliturgieteam der Kath. Jungschar Innsbruck.) 

pixabay

am Abend gemeinsam essen

Isabella Angerer

... Brot teilen