Papst: Die Welt braucht die Ehe als Zeichen der Liebe

Leo XIV. feiert auf dem Petersplatz mit 45.000 Gläubigen Messe zum Heilig-Jahr-Treffen für Familien, Kinder, Großeltern und ältere Menschen

Papst Leo XIV. hat die Familien an ihren Auftrag für Frieden, Einheit und Weitergabe des Glaubens erinnert. "Wenn wir uns so lieben, gegründet auf Christus (...), werden wir für alle in der Gesellschaft und in der Welt zu einem Zeichen des Friedens", sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz bei der Messe zum Heilig-Jahr-Treffen für Familien, Kinder, Großeltern und ältere Menschen.

 

Weiter betonte er den Wert der Ehe zwischen Mann und Frau. Die Welt von heute brauche den Bund der Ehe, "um die Liebe Gottes zu erkennen und anzunehmen und um mit seiner einigenden und versöhnenden Kraft jene Mächte zu überwinden, die Beziehungen und Gesellschaften zersetzen", sagte er vor rund 45.000 Menschen aus rund 130 Ländern.

 

"Die Ehe ist kein Ideal, sondern der Maßstab für die wahre Liebe zwischen Mann und Frau: einer Liebe, die ungeteilt, treu und fruchtbar ist", zitierte Leo die Enzyklika "Humanae vitae" von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1968. "Diese Liebe lässt euch ein Fleisch werden und befähigt euch, nach dem Bild Gottes Leben zu schenken." Er ermutigte Ehepaare, Vorbilder für ihre Kinder zu sein, "indem ihr euch so verhaltet, wie ihr wollt, dass sie sich verhalten, indem ihr sie zur Freiheit durch Gehorsam erzieht und indem ihr stets das Gute in ihnen sucht wie auch nach Möglichkeiten, es zu fördern".

 

An die Kinder appellierte er, ihren Eltern zu danken für das Geschenk des Lebens. Die Großeltern und älteren Menschen bat er, "mit Weisheit und Mitgefühl, mit der Demut und der Geduld, die die Jahre lehren, über diejenigen zu wachen, die ihr liebt".

 

Jeder Mensch erlebe in der Familie eine freie und befreiende "Bindung der Menschlichkeit und der gegenseitigen Fürsorge", so der Papst. Manchmal werde diese Menschlichkeit jedoch verraten. "Jedes Mal, zum Beispiel, wenn man sich auf die Freiheit beruft, nicht um Leben zu schenken, sondern um es zu nehmen, nicht um zu helfen, sondern um zu verletzen", gab Leo zu bedenken. "Doch auch angesichts des Bösen, das zu Gegnern macht und tötet, betet Jesus weiterhin für uns zum Vater und sein Gebet wirkt wie Balsam auf unseren Wunden, indem es für alle zu einer Botschaft von Vergebung und Versöhnung wird", sagte Leo XIV.

 

Vor der Messe war er mehr als eine halbe Stunde lang im Papamobil über den Petersplatz gefahren, um die Menschen zu grüßen und Babys und Kleinkinder zu segnen. Für den Nachmittag stand ein Gruß des Papstes an die Fahrer des Radrennens "Giro d'Italia" an, die erstmals durch die Vatikanischen Gärten fahren werden.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Papst: Die Welt braucht die Ehe als Zeichen der Liebe
Fotos: Cincelli/dibk.at
Gedenken an Familien in Kriegen

Am Ende der knapp zweistündigen Messe auf dem Petersplatz erinnerte der Papst an Familien in Not und Konflikten. "Ich denke besonders an diejenigen, die unter den Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt leiden", sagte er vor dem Mittagsgebet.

 

Er dankte den zahlreichen Familien, die an diesem Wochenende nach Rom gekommen waren. "Ich freue mich, dass so viele Kinder da sind, die unsere Hoffnung neu beleben", sagte Leo XIV. Auch die Menschen auf dem Petersplatz hatten seine mehr als halbstündige Fahrt mit dem Papamobil über den Platz mit viel Beifall und "Viva il Papa"-Rufen quittiert.

 

Am Samstagabend hatte Leo in den vatikanischen Gärten vor der dortigen Lourdes-Grotte eine kurze Ansprache bei einer Andacht zum Ende des Marienmonats Mai gehalten. Zuvor fand eine Prozession mit Rosenkranzgebet durch die idyllischen Gärten statt, an der rund 2.000 Menschen teilnahmen. Die Tradition des Gebets an der Nachbildung der Grotte im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes hatte insbesondere Papst Benedikt XVI. gepflegt.

 Gedenken an Familien in Kriegen

 Gedenken an Familien in Kriegen