Österreichweit pilgerten über 3000 Frauen am Samstag
Einmal mehr hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) gezeigt, was lebendiger Glaube und gelebte Frauenspiritualität bewirken können: Beim Frauenpilgertag 2025 machten sich tausende Frauen in allen neun Bundesländern und in Südtirol gleichzeitig auf den Weg, um unter dem Motto „Zeit zu leben. Zeit zu bewegen“ innezuhalten, Kraft zu schöpfen und Gemeinschaft zu erfahren.
Auf mehr als 100 Routen zwischen Alpenwegen, Seeufern, Stadtpfaden und Dorfkirchen wurde das Gehen zu einem spirituellen Erlebnis, das Körper, Geist und Seele in Bewegung brachte. Allein in der Diözese Innsbruck waren es sechs Routen, auf denen über 130 Frauen unterwegs waren. Von Sonnenaufgang bis Nachmittag füllten Frauen unterschiedlichster Generationen die Wege mit Gesang, Stille, Gebet und Lachen, und machten sichtbar, dass Pilgern heute so en vogue ist wie nie zuvor. „Wir sind überwältigt von der Resonanz und der spürbaren Freude, mit der Frauen aus ganz Österreich diesen Tag erlebt haben“, sagt Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. „Der Frauenpilgertag zeigt eindrucksvoll, dass Frauen von heute Spiritualität, Natur und Gemeinschaft miteinander verbinden wollen. In einer Zeit, die so sehr von Tempo und Druck geprägt ist, schenken sie sich bewusst Zeit zu leben. Zeit zu bewegen und werden dabei zu Pilgerinnen der Hoffnung.“
Im Heiligen Jahr 2025, das unter dem Leitwort „Spes non confundit. Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ steht, wurde der Frauenpilgertag auch zu einem Zeichen der Zuversicht. „Gerade jetzt, wo viele Menschen nach Sinn, Halt und Miteinander suchen, haben Frauen an diesem Tag gezeigt: Wir gehen gemeinsam weiter, mit Vertrauen ins Leben und mit offenen Herzen“, so Ritter-Grepl.Michaela Leppen, Projektleiterin des Frauenpilgertags und Leiterin der kfb Oberösterreich, ergänzt: „Pilgern verbindet Körper und Seele. Im Gehen kann sich lösen, was festgefahren ist. Jede Frau, die sich auf den Weg macht, findet einen neuen Zugang zu sich selbst, zu Gott und zur Schöpfung.“ Begleitet von spirituellen Impulsen, Segensmomenten, Liedern und einer Schweigeetappe wurde das gemeinsame Gehen für viele zur tiefen spirituellen Erfahrung. Der gesegnete Pilgerstab, geschmückt mit Kräutern und Blumen, wurde wie ein Symbol des Lebens und des Glaubens durch die Gruppen getragen.
Seit seiner österreichweiten Einführung im Jahr 2021 hat sich der Frauenpilgertag zu einem der größten spirituellen Bewegungsereignisse des Landes entwickelt. Das gemeinsame Projekt der Katholischen Frauenbewegung in allen Diözesen Österreichs geht auf eine Initiative der kfb oö im Jahr 2019 zurück. Er wird alle zwei Jahre unter der Leitung der kfb oö organisiert, getragen von hunderten ehrenamtlichen Wegbegleiterinnen und unzähligen engagierten Frauen vor Ort.„Der Frauenpilgertag ist ein sichtbares Zeichen weiblicher Glaubenskraft“, so Ritter-Grepl. „Er zeigt: Frauen gestalten Kirche, Gesellschaft und Zukunft, im Vertrauen auf Gott und im solidarischen Miteinander.“
