Innsbruck: Gedenken an Pastoraltheologen Josef-Jungmann
Mit einer eigenen neuen Vortragsreihe und einer Online-Edition hat die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck an Pastoraltheologen Andreas Jungmann (1889-1975) erinnert. Jungmann war von 1930 bis 1956 Professor für Pastoraltheologie an der Universität Innsbruck. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine liturgiewissenschaftliche Forschung. Den Vortrag, der aus Anlass des 50. Todestages Jungmanns (er starb am 26. Jänner 1975 in Innsbruck) am 3. Juni stattfand, bildete den Auftakt zur neuen Reihe von "Josef-Jungmann-Lectures", durch die künftig jährlich ein liturgiewissenschaftlicher Schwerpunkt gesetzt werden soll, teilte die Fakultät am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Eröffnet wurde die Reihe vom US-amerikanischen Theologen der Vanderbilt University (Tennessee) und Präsidenten der Jungmann-Society, Prof. Bruce Morrill. In seinem Vortrag zeichnete Morrill den besonderen Einfluss Jungmanns auf die Entstehung der Liturgiekonstitution "Sacrosanctum Concilium" des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) sowie auf die anschließende Liturgiereform nach. Zudem knüpfte Morrill an Papst Franziskus an, der 2022 in einem eigenen Schreiben ("Desiderio desideravi") die Bedeutung liturgischer Bildung betont hatte. "Erforderlich ist eine Ausbildung für die Teilnahme an der Liturgie, damit die Menschen durch die liturgische Feier gestaltet werden können", so Morrill. In diesem Sinne stehe die katholische Kirche noch am Anfang ihrer Umsetzung dessen, was Jungmanns Forschung herausgearbeitet habe.
Im Rahmen der Vorlesung wurden außerdem erste Einblicke in die Arbeit an der Online-Edition des Konzilstagebuchs Josef Jungmanns gegeben. Jungmann schrieb von 1962 bis 1970 Erinnerungen rund um das Konzil und in den Kommissionsarbeiten für die Liturgiereform nieder. In Kooperation mit dem emeritierten Salzburger Liturgiewissenschaftler Rudolf Pacik und dem Innsbrucker "Brenner-Archiv" wird dieser Textkorpus derzeit für eine Online-Edition aufbereitet. Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.
Eine Meldung von www.kathpress.at
