Katholische Umweltbeauftragte: „Dankbar für die klaren Worte unseres Papstes“

Sehr erfreut und dankbar zeigen sich die diözesanen katholischen Umweltbeauftragten über das am 4.10.23 erschienene Päpstliche Schreiben „Laudate Deum“.

„Sowohl wir kirchliche Umweltbeauftragte als auch die pfarrlichen Schöpfungsverantwortlichen erleben das Kleinreden der Klimakrise immer wieder,“ so Sprecher Markus Gerhartinger, der Sprecher der kath. Umweltbeauftragten, „da kommen die klaren Worte des Papstes wie bestellt.“ Denn Papst Franziskus führt im ersten Teil seines Schreibens ganz klar die Fakten der globalen Klimakrise an und versucht auch bekannte Verharmlosungen oder Gegenargumente deutlich zu entkräften. 

Positiv zu dem Schreiben äußert sich auch Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche A.B.: „Der Papst begründet mit naturwissenschaftlichen Fakten, dass die Zeit der Ausreden, des Leugnens und des Auf die lange Bank Schiebens im Klimaschutz vorbei ist. Glauben, hoffen, beten alleine ist zu wenig, es kommt dringender denn je aufs konkrete Handeln an. Es ist dies auch eine Unterstützungserklärung für Klimaaktivist/innen, die ebenso die Politik und die Wirtschaft auf allen Ebenen in die Verantwortung nehmen.“ 

Als wesentliche Ursache für den Zustand des Planeten wiederholt Papst Franziskus, was er schon in Laudato Si‘ als solche identifizierte: Ein „technokratische[s] Paradigma“ (20), das den Menschen nicht als Teil der Biosphäre des Planeten denkt, sondern ihr enthoben. Der Mensch aber müsse sich als „Teil der Natur“ (26) begreifen, so Franziskus, anstatt sich in Allmacht-Phantasien technologischer Machbarkeit zu verlieren. 

Das heißt „green growth“ („grünes Wachstum“) wonach wir unsere bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen lediglich ökologisch-nachhaltig und „erneuerbar“ bereitstellen müssten, genügt nicht. In dieser Logik gälte es etwa alle benzin- und dieselbetriebenen Kraftfahrzeuge auf Strom umzustellen. Vorausgesetzt dieser wird durch Wind-, Wasser- oder Sonnen-Strom erzeugt, dann – so die Logik – wäre das Problem gelöst. Diese – im technokratischen Paradigma verhaftete – Vorstellung verkennt jedoch, dass das nur ein Anfang ist. Ungelöst bleiben soziale Probleme, etwa die Unfallproblematik im Straßenverkehr oder die Tatsache, dass individuelle Mobilität in einem Ausmaß, wie wir sie heute gewöhnt sind, nur für einen ganz kleinen Teil der Weltbevölkerung überhaupt zur Verfügung steht. Ungelöst bleiben auch sämtliche ökologischen Folgeprobleme durch Reifenabrieb oder der enormen Ressourcen- und Bodenverbrauch. 

Der Papst geht auch ausführlich auf die internationalen Klimakonferenzen ein und merkt kritisch an, dass oft die Verpflichtungen der Staaten zu wenig verbindlich und ohne Sanktionen waren. Er erhofft sich daher von der kommenden Klimakonferenz in Dubai verbindliche Formen der Energiewende, die effizient, verpflichtend und leicht überwachbar sein sollen (59). 

Wir Umweltbeauftragten beziehen uns in unserer Arbeit immer wieder auf die geistlichen Beweggründe, an die Papst Franziskus am Ende seines Schreibens erinnert. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie uns stärken bei unserer Arbeit und Wissen um ihre lebenswandelnde Kraft. Wenn wir uns als Teil der Schöpfung sehen, so sind wir Umweltbeauftragten überzeugt, ist es viel leichter, den richtigen Weg einzuschlagen.

Die Umweltbeauftragten der Katholischen Kirche freuen sich über die klaren Worte des Papstes zum Umweltschutz. Foto: pixabay.com