Bibel und Bier

Veranstaltungsreihe Bibel vor Ort im Seelsorgeraum Innsbruck-Wilten-Wilten West

AugustIN

Im Innsbrucker Bierstindl fand am 29. März die erste Veranstaltung der Reihe „Bibel vor Ort“ zum Thema „Bibel und Bier“ statt. Der Zweck dieser Veranstaltungsreihe mit dem pointierten Namen besteht darin, die Texte, welche sich in dem Buch, das ChristInnen als Bibel bezeichnen, mit Leben zu füllen. Über die Bibel gibt es viel zu sagen: Wann und wo die einzelnen Texte entstanden sind, wer sie verfasst, gesammelt und überarbeitet hat, ob sie historische Ereignisse zum Gegenstand haben und vor allem: warum und wie ChristInnen glauben, im Inhalt der Bibel das Wort Gottes entdecken zu können.

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich TheologInnen. Freilich erfüllen diese dabei eine eminent wichtige Funktion, bewahren sie uns doch etwa davor, zu meinen, man müsse die Bibel wörtlich nehmen und als ChristIn NaturwissenschaftlerInnen gegenüber stur behaupten, die Welt sei in 7 Tagen entstanden. Wichtiger noch als die Beschäftigung mit den vorausgegangenen Themen ist jedoch eine Frage, die wir ChristInnen immer wieder neu an uns selbst zu richten haben: „Was hat mir die Bibel im hier und heute zu sagen?“

Bedeutung gewinnt die Bibel erst dann, wenn ihre Texte in der Lage sind, im Leben von Menschen im hier und heute Gestalt anzunehmen. Dies kann sehr unterschiedlicher Art und Weise sein: Die Bibel kann mich verstören, begeistern, zornig werden lassen oder trösten. Nur eines darf sie nicht: Sie darf mich nicht gleichgültig lassen. In letzterem Fall läuft die Bibel Gefahr, in die Bedeutung(s)Losigkeit abzurutschen.

„Trifft“ mich die Bibel hingegen, kommt es zu einem wechselseitigen Kommunikationsprozess zwischen mir als konkreter Mensch und den in der Bibel dokumentierten Erzählungen von und über Menschen sowie deren Geschichte mit Gott. Was dabei abläuft ist ein Bedeutungs- und Sinnstiftungsprozess doppelter Ausfaltung: Ich erhalte aus der Bibel Anregungen für meine Herausforderungen im hier und jetzt. Umgekehrt gewinnt die Bibel ihre sinn- und bedeutungsstiftende Qualität dadurch, dass Menschen mit ihren Vorerfahrungen an die Bibel herantreten.

Die Veranstaltungsreihe Bibel vor Ort versucht diesen wechselseitigen Prozess, der sich nicht nur in der Kirche, sondern gerade auch an den vielfältigen Orten des Lebens abspielt, zu beleben. Immer in der Hoffnung, dass zwischen unseren Lebenszeilen auch Gottes Schrift erkennbar wird.

Ganz in diesem Sinne fand am Freitag, 7. Juni um 19:30 Uhr im Leuthaus „Bibel und Panama“ statt. Dieser Abend widmete sich ganz dem Weltjugendtag 2019 in Panama. Und noch ein Ausblick: Bei der Säkulumsfeier 2019 im Seelsorgeraum geht es am Samstag, 7. September um 10:00 Uhr unter dem Motto „Bibel und Berg[isel]“ von der Basilika hinauf auf den Wiltener Hausberg. Hierzu eine herzliche Einladung!

Hannes liest gern und mag Fußball. Sonntags sitzt er regelmäßig in der Messe, am liebsten weit hinten. Der AugustIn lasst uns im Südring an seinen Fragen an Gott und die Welt teilhaben.