Zeitgenössische Kunst zur Fastenzeit

Im Dom St. Jakob, in der Servitenkirche und in der Spitalskirche in Innsbruck sind während der Fastenzeit zeitgenössische Kunstwerke zu sehen, die zur Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart einladen. Die Eröffnung findet am Aschermittwoch, 22. Februar 2023, statt, die Werke sind bis einschließlich Karfreitag zu sehen.

Dom zu St. Jakob: Waffen und Eierschalen

Das zentrale Werk im Innsbrucker Dom ist eine vom österreichischen Künstler Christian Eisenberger geschaffene Pyramide aus drei überdimensionalen Maschinengewehren, die sieben Meter hoch in den Kirchenraum ragt. Auf diese Weise wird der "Friedensraum" der Kirche durch Kriegsgerät ernsthaft verletzt. Gleichzeitig werden in Videoinstallationen die Waffen verstört – ein eindeutiger Aufruf zum Frieden. Diesem Werk, das auf die Militarisierung und Aufrüstung in der Gegenwart hinweist, ist ein Hirtenstab im Altarraum gegenübergestellt, der aus Eierschalen besteht: Ein machtkritisches und verletzliches Symbol, das zu Ehrlichkeit angesichts großer Unsicherheit und vielfach erfahrbarer Ohnmacht mahnt.

Servitenkirche: Klagebilder

Ebenfalls von Christian Eisenberger stammen drei großformatige Bilderzählungen im Chorraum der Servitenkirche in der Maria-Theresien-Straße. Er verwendet auf den zehn Meter langen Bildbahnen traditionelle und zeitgenössische Bildfragmente und Symbole, um auf gegenwärtige Bedrohungsszenarien aufmerksam zu machen. Auf einem durchgängigen Bildstreifen lässt er den Tod einen, im wahrsten Sinn des Wortes mitreißenden Tanz aufführen. Die apokalyptischen Klagebilder sind ein Appell, die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen und mit Gebet und gelebter Solidarität eine Antwort zu suchen. 

Die Arbeiten befinden sich im Besitz des Künstlers (vertreten durch die Galerie Krinzinger, wo die Arbeiten erworben werden können) und wurden dem Dom freundlicherweise unentgeltlich für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt.  

Spitalskirche: Fotoinstallation

In der Innsbrucker Spitalskirche – Kirche im Herzen der Stadt gibt es eine großformatige Fotoarbeit von Peter Garmusch zu sehen. Der österreichische Foto- und Medienkünstler hat ein mit einem Gummiring eingeschnürtes Herz freischwebend im Raum fotografisch festgehalten. Das Bild des eingeengten Herzens ist eine Einladung, über Bedrängnisse und Ängste der Gegenwart nachzudenken und das Leben neu zu wählen – in seiner Schönheit und Vergänglichkeit.

Das Bild befindet sich im Privatbesitz und wurde der Spitalskirche freundlicherweise unentgeltlich für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt.  

Aus dem Kulturbudget wurden Transport, Arbeitsspesen, Materialspesen und Auf- und Abbau für die Kunstinstallationen der Fastenzeit finanziert.