Weihnachten und das liebe Geld

Zu Weihnachten häufen sich bei der TelefonSeelsorge die Anrufe, in denen sich Menschen Sorgen machen, ob sie mit dem Geld im Hinblick auf Weihnachten auskommen.

Zu Weihnachten häufen sich bei der TelefonSeelsorge die Anrufe, in denen sich Menschen Sorgen machen, ob sie mit dem Geld im Hinblick auf Weihnachten auskommen.
Geld bzw. mangelndes Geld ist ein häufiger Angstfaktor und Konfliktfaktor in der Vorweihnachtszeit. Das beginnt beim Klauen von kleinen Weihnachtsgeschenken im Drogeriemarkt, reicht über Streit mit der Verwandtschaft hinsichtlich des Wertes der Weihnachtsgeschenke bis zur Sorge um den Arbeitsplatz, der wackelt, und dem Wunsch trotzdem oder gerade deswegen besonders „tolle“ Weihnachtsgeschenke für die Kinder kaufen zu wollen.
 
Was tun?
Zunächst ist es in der TelefonSeelsorge wichtig genau hinzuhören, was den Menschen, der anruft, plagt. Oft kommen wir dann auf das, was hinter der Geldproblematik liegt. Um welche Bedürfnisse geht es wirklich? Es kann sich zeigen, dass es der klauenden 16-Jährigen darum geht bei ihren Freundinnen Anerkennung zu finden, beim Streit um den Wert der Weihnachtsgeschenke eigentlich eine Geschwisterrivalität dahinter steckt und beim Vater, der besonders tolle Weihnachtsgeschenke kaufen will, die Bekämpfung der eigenen Angst vor der Arbeitslosigkeit das Motiv für die Großzügigkeit ist, die er sich eigentlich nicht leisten kann. Diese Erkenntnisse machen die Betroffenen oft freier. Der Druck Geld zu beschaffen sinkt und die Fähigkeit dem Druck von außen Stand zu halten steigt. Alternativen können entwickelt werden, die auch mit einem bescheidenen Budget verwirklichbar sind.
 
Rund um die Uhr und anonym
Die TelefonSeelsorge ist österreichweit unter der Notrufnummer 142 rund um die Uhr – also 24 Stunden am Tag, auch an Sonn- und Feiertagen - kostenlos und anonym zu erreichen. Die 142 ist - ohne Vorwahl - im jeweiligen Bundesland gebührenfrei erreichbar, vom Festnetz und von Handys.  „Wir bieten kompetente Beratung und Begleitung in Gesprächen. Dabei geht es um Verstehen, Entlasten und Ermutigen  Stärkung des Selbstwertes der Anrufenden und gemeinsames Aufspüren neuer Perspektiven“, erklärt Astrid Höpperger, Leiterin der TelefonSeelsorge Innsbruck  „Wir informieren bei Bedarf auch über Kontaktadressen von Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und sind in guter Verbindung mit dem psychosozialen Netz.“ Die TelefonSeelsorge garantiert Verschwiegenheit.
 
Neu seit diesem Jahr: Online-Beratung
Die "Telefonseelsorge 142" bietet seit einem knappen Jahr auch eine Online-Beratung an und zieht eine positive Zwischenbilanz. Über das verschlüsselte System auf der Seite www.onlineberatung-telefonseelsorge.at , das absolute Anonymität garantiert, sind bisher rund 1000 E-Mails eingelangt. Erstanfragen werden bei der Onlineberatung innerhalb von 48 Stunden beantwortet. Bei längeren Beratungsprozessen können die Betroffenen den gesamten Beratungsverlauf im System jederzeit nachlesen.
 
Hauptträger der Telefonseelsorge in Österreich sind die katholische und die evangelische Kirche, in Vorarlberg ein privater Verein. 

Diözese Innsbruck - Aktuell