Ursulinen als Klostergründerinnen

Lange Zeit war der Kontakt abgerissen. Jetzt haben sich brasilianische Schwes­tern der "Missionarias di Christo" auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Klostergemeinschaft gemacht. In Innsbruck sind sie fündig geworden.

Lange Zeit war der Kontakt abgerissen. Jetzt haben sich brasilianische Schwes­tern auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Klostergemeinschaft gemacht. In Innsbruck sind sie fündig geworden.
Es war im Jahr 1938. Nachdem die Nationalsozialisten die Schule und das Kloster der
Ursulinen in Innsbruck zwangsweise geschlossen hatten, verschlug es die Schwestern in alle möglichen Länder. Vier von ihnen gingen nach Jundiaì in Brasilien. Dort übernahmen sie die Leitung eines Kinderheimes mit 130 Straßenkindern. 

Gründermütter aus Tirol.  

Die Betreuung der Kinder blieb aber nicht lange die einzige Aufgabe der Schwestern. Denn schon nach einem Jahr beauftragte der Bischof von Sao Paolo die Schwestern mit der Gründung einer eigenen Ordensgemeinschaft für Brasilien. Die „Oblatinnen der hl. Ursula“ sollten sich vor allem der ländlichen?Bevölkerung annehmen, Kinder und Jugendliche unterweisen und Krankenstationen betreiben.
Zurück für den Wiederaufbau.  

Acht Jahre später sind die Tiroler Schwestern Lioba Hendl, Petra Oberhammer, Rosa Pichler und Thaddäa Strickner wieder nach Innsbruck zurückgekehrt, um beim Wiederaufbau nach dem Krieg zu helfen. Im Lauf der Jahre ist dann der Kontakt zu Brasilien abgerissen. Nun aber haben sich drei brasilianische Schwestern auf Spurensuche gemacht und ihr „Mutterkloster“ in Innsbruck gefunden, berichtet Sr. Hildegard Wolf vom Ursulinenklos­ter: „Wir haben eine große Freude, dass dieser Kontakt wieder hergestellt ist.“
Hilfe für die Ärmsten.
Heute zählt die Tiroler Gründung der „Missionarias di Christo“, wie sie heute genannt wird, 38 Schwestern sowei ein paar Juniorinnen, Novizinnen und Postulantinnen. Sie betreuen 150 Kinder aus den Armenvierteln und sind in verschiedenen Diözesen missionarisch tätig. So manche Ordenstradition erinnert noch an die Gründungsfrauen aus Tirol. So feiern sie ein Ordensfest zu Mariä Heimsuchung, dem Patrozinium der ehemaligen Ursulinenkirche in Innsbruck. Der wiederbelebte Kontakt zeigt auch schon erste Früchte: Der Innsbrucker Konvent hat bereits Spendenaktionen für das Kinderhaus in Brasilien organisiert und damit die Sanierung der Sanitäranlagen ermöglicht. 

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