Skisprung-Legende Toni Innauer hat der religiöse Glaube dabei geholfen, seine sportlichen Ziele besser zu erreichen. "Glaube ist eine unwahrscheinlich starke Kraft", sagte der Olympiasieger von 1980 und spätere Trainer und ÖSV-Funktionär im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (Donnerstag) und "radio klassik Stephansdom". "Mir hat als junger Sportler der religiöse Glaube geholfen. Ich komme aus dem Bregenzerwald, wo man katholisch aufwächst", sagte der 65-Jährige im Gespräch für die Sendereihe "Lebenswege". "Ich bin teilweise ein besserer Sportler gewesen, weil ich geglaubt habe, es ist nicht nur meine Leistung, sondern wenn es dem da oben Recht ist, dann wird das funktionieren".

"Der religiöse Glaube bietet Orientierung", zeigte Innauer sich überzeugt. "Es ist nicht nur die gesellschaftliche Regulierung und Strukturierung bedeutungsvoll, dass die Menschen einen ethischen Kodex haben, wo sie sich aufeinander verlassen können, wenn sie dieses und jenes tun, sondern dass auch dieses Gefühl besteht: Es gibt etwas Größeres als mich."

Auch abseits der Religion könne Glaube und Vertrauen eine große Macht entwickeln, so der studierte Sportwissenschaftler. "Wenn ein Sportler merkt, der Trainer glaubt daran, dass ich das lernen und ich mich wirklich entwickeln werde, dann gibt mir das Kraft." Das sei etwas sehr Erleichterndes. "Ein Skispringer, der nicht daran glaubt, dass es ihn trägt, der wird nicht fliegen, weil er kann sich das gar nicht vorstellen."

Es gehe beim Skispringen um mehr als den Kopf und die Muskeln. "Es ist zu komplex und reguliert sich auf so vielen unterschiedlichen Ebenen. Es sind sehr viele Dinge, die dazu führen, dass einer fliegt." Was Halt gebe, sei das "Vertrauen, das trägt", so Innauer unter Bezugnahme auf den Theologen Hans Küng (1928-2021). "Das Vertrauen in Fähigkeiten von uns als Team, von mir als Trainer, von mir als Sportler." (Link zur  "radio klassik Stephansdom"-Sendung mit Toni Innauer zum Nachören: radioklassik.at/toni-innauer)

Eine Meldung von www.kathpress.at