Tierische Spurensuche in der Bibel

Tiersegnung am Welttierschutztag, 4. Oktober, in der Pfarre Petrus Canisius

Zum Fest des Heiligen Franziskus und dem Welttierschutztag am Freitag, 4. Oktober 2024, spürt Pfarrer Mariusz Sacinski von der Pfarre Petrus Canisius in Innsbruck der Rolle der Tiere in der Bibel nach. „Die Bibel spricht deutlich darüber, dass die Tiere Gott sehr am Herzen liegen“, schreibt der Pfarrer in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe Kirchenzeitung „Tiroler Sonntag“. Unter den mehr als 1.000 Seiten der Heiligen Schrift finde sich kaum eine, auf der nicht in irgendeinem Zusammenhang Tiere erwähnt werden.

 

Zum Welttierschutztag lädt die Pfarre am Freitag um 15 Uhr zur Tiersegnung in den Pfarrgarten (Santifallerstraße 5, Innsbruck). „Der Segen für die Haustiere will Gottes Liebe auch zu den Tieren zum Ausdruck bringen und sie unter seinen Schutz stellen. Wir bitten Gott, dass er seine schützende Hand über seine Geschöpfe ausbreitet. Diese Segensfeier will aber auch die Verantwortung der Menschen für die Bewahrung der Schöpfung zum Ausdruck bringen.“

 

Alle von Gott geschaffen 

Schon im Schöpfungsbericht im ersten Buch der Bibel sei zu lesen, dass „sowohl die Tiere als auch die Menschen von Gott geschaffen wurden“, schreibt Sacinski. „Mensch und Tier sitzen nach biblischer Darstellung immer wieder im selben Boot. Ob Sintflut oder Dürre, es trifft sie beide, und das Ergehen der einen hat Auswirkungen auf das Ergehen der anderen“. Nach Auskunft der Bibel komme sowohl dem Menschen als auch dem Tier das Attribut „nefäsch“ zu. Dieser hebräische Ausdruck werde mit „Seele“ übersetzt, das Wort lasse sich aber als „Vitalität, sprudelnde Lebensenergie, Lebensfreude“ umschreiben, so Sacinski.

 

Für den Pfarrer, selbst ein leidenschaftlicher Hundebesitzer, sind Tiere ganz besondere Wesen: „Die Tiere sehen, hören und lieben, sie fürchten sich und leiden. Sie erweisen Mitgefühl und Empfindsamkeit gegenüber ihren leidenden Gefährten. Sie knüpfen Beziehungen zum Menschen, deren Auflösung großes Leid für sie bedeutet.“ Daraus schließt Sacinski: „Dass wir also Tierschutz brauchen, ist wie die Notwendigkeit der Menschenrechte an sich kein Anlass zur Freude, sondern ein Eingestehen, dass diese Werte noch nicht selbstverständlich sind.“

Foto: Václav Závada/Pixabay