Theotag gab Einblick in kirchliche und soziale Berufe

Mehr als 400 SchülerInnen und Lehrer tummelten sich am 6. Februar im Haus der Begegnung. Sie waren zum sog. "Theotag" gekommen, um sich über soziale, pädagogische und pastorale Berufe in der Kirche zu informieren.

Mehr als 400 SchülerInnen und Lehrer tummelten sich am 6. Februar im Haus der Begegnung. Sie waren zum sog. "Theotag" gekommen, um sich über soziale, pädagogische und pastorale Berufe in der Kirche zu informieren. 

In seiner Begrüßung zog Bischof Manfred Scheuer eine Parallele zwischen sozialen Netzwerken im Internet und einem Morgengebet: "Eine Statusmeldung im Internet ist so etwas wie ein Morgengebet. Ich kann darin ausdrücken, was mich gerade umtreibt und wie es mir geht." Der "Like"-Button sei ein Ausdruck für die Sehnsucht nach Freundschaft und Anerkennung. "Ich wünsche euch, dass ihr eine authentische Melodie im eigenen Leben findet", so der Bischof abschließend.

Den Eröffnungsvortrag hielt Josef Windischer, der mehr als 40 Jahre im kirchlichen Bereich tätig war. Die Ausbildung zum Theologen habe für ihn viel "mit dem Leben zu tun" gehabt, sagte Windischer, und er habe sich dabei vor allem von seiner Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer leiten lassen. Die Tätigkeit als Theologe habe ihm "ermöglicht, ungefähr alle sieben Jahre etwas anderes zu tun." In seiner Karriere hat Windischer unter anderem das Jugendzentrum Z6 in Innsbruck aufgebaut, ist als Entwicklungshelfer in Brasilien gewesen und hat nach seiner Rückkehr als Religionslehrer gearbeitet. Danach ging er in die kirchliche Sozialarbeit und arbeitete mit Drogenkranken und Obdachlosen Menschen. Er baute die Mentlvilla für obdachlose und drogenabhängige Menschen auf, leitete das Integrationshaus Innsbruck und war zuletzt als Gefängnisseelsorger tätig. Seit seiner Pension ist Windischer Generalsekretär der Friedensbewegung Pax Christi Österreich.

 

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Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler in Workshops und Gesprächsgruppen mit Menschen ins Gespräch kommen, die in kirchlichen Berufen tätig sind. Sie gaben Einblick in den Beruf als Pastoralassist, Krankenhausseelsorger, Sozialpädagogen, Ordensfrau/Ordensmann oder Priester. Professoren der Theologischen Fakultät gaben unter dem Titel "Theologie Live" Einblick in das universitäre Leben und Forschen. So sprach der Dekan der Theologischen Fakultät, Wolfgang Palaver, über "Kapitalismus als Religionsersatz", Nikolaus Wandinger machte den "lieben Gott und die Gewalt" zum Thema. Drei Kurzfilme, in denen die Diözese Innsbruck und kirchliche Berufe vorgestellt wurden, rundeten das vielfältige Angebot ab. Den Abschluss des Theotags bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema "Berufung".

Der Theotag wurde heuer bereits zum sechsten Mal durchgeführt und gibt als Berufsorientierungsmesse der besonderen Art einen Einblick in kirchliche Berufsfelder.

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Diözese Innsbruck - Aktuell