TV-Gottesdienst mit deutlicher Botschaft

"Ich kann nicht schweigen" - unter diesem Motto aus einem Text des Propheten Jesaja stand der Fernsehgottesdienst am Sonntag, 20. Jänner im Gymnasium der Ursulinen in Innsbruck. Rund 250 junge Menschen und viele Erwachsene feierten mit dem Bischof.

Viele Stunden haben Schülerinnen und Schüler in den Oberstufen der katholischen Privatschulen in der Diözese Innsbruck dafür verwendet, um diesen Gottesdienst vorzubereiten. Sie haben Musikstücke komponiert und mit der Schulband einstudiert, Demo-Plakate für den großen Einzug bei der Messe gestaltet, Tafelbilder gemalt, Fürbitten vorbereitet - und sich vor allem inhaltlich mit dem Thema beschäftigt: "Ich kann nicht schweigen angesichts des Elends um mich herum", heißt des beim Propheten Jesaja. Und auch die Tafelbilder der Jugendlichen machten klar: Sie sehnen sich nach Frieden auf der Welt, wollen mehr Gerechtigkeit, weniger Ausgrenzung und mehr Solidarität und Gemeinschaft.

Bischof Hermann Glettler griff die Gedanken der SchülerInnen in seiner Predigt auf. "Die Frage nach der Gerechtigkeit ist keine theoretische Diskussion. Es geht um Leben, um ein Leben in Würde mit Chancen für Alle", so Glettler. "Ihr könnt nicht schweigen zur Armut, zur Verschwendung von Ressourcen, zur Umweltverschmutzung und Tierquälerei, zum Egoismus mancher Menschen. Ich weiß, dass das keine hohlen Phrasen von euch sind. Ihr träumt mit Recht von einer gerechteren Welt. Hinschauen, Aufzeigen, Aufstehen – nicht bequem in der Couch sitzen bleiben". 

Glettler appellierte an die Jugendlichen: "Bitte hört nicht auf, Euch zu Wort zu melden. Wenn nötig, auch eure Empörung laut hinauszuschreien. Wichtig ist die Vision einer gerechteren Welt und ein leidenschaftliches Engagement dafür." Entscheidend sei, so der Bischof, auch selbst zur Veränderung bereit zu sein. "Forderungen an andere stellen ist einfach – aber, sich selbst in die Waagschale werfen, das ist entscheidend."

Der Gottesdienst kann sieben Tage lang in der Mediathek des ORF nachgeschaut werden: 

Die Schautafeln der Jugendlichen machten schon beim Einzug das Motto des Gottesdienstes deutlich. Foto: Sigl