Sternenkindergottesdienst für früh verstorbene Kinder
Mit Müttern, Vätern und Angehörigen von Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind, feierte Diözesanbischof Hermann Glettler dritten Adventsonntag, 12. Dezember 2021, im Innsbrucker Dom eine Gedenkmesse. Dazu lud die Klinikseelsorge Innsbruck anlässlich des weltweiten Gedenktages für verstorbene Kinder heuer zum 17. Mal ein. Beherrschendes Thema im Gottesdienst war das Bild der "Knotenlöserin" Maria. Es galten die aktuellen Covid-Bestimmungen.
Sternenkinder
Sternenkinder werden sie genannt, jene Kinder die vor, während, oder kurz nach der Geburt verstorben sind. „Dort wo Hoffnung war, ist jetzt Verzweiflung, wo Leben war, ist Tod, statt Freude herrscht Verzweiflung“, beschreibt Klinikseelsorger Tomy Mullur das Gefühlsdurcheinander von Eltern, die Fehl- oder Totgeburten erleben. Mütter und Väter früh verstorbener Kinder quält oft sehr lange die Frage nach dem „Warum“. In einer solchen Situation können gemeinsames Gedenken und Beten sowie die Erfahrung helfen, mit dieser bedrückenden Frage nicht allein zu sein.
Worldwide Candle Lightning (Weltweites Kerzenleuchten)
Am zweiten Sonntag im Dezember, findet das Weltweite Kerzenleuchten beziehungsweise das Worldwide Candle Lighting statt. An diesem Tag gedenken weltweit Angehörige und Freunde ihrer verstorbenen Kinder, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen, indem sie um 19 Uhr Ortszeit Kerzen für sie entzünden. Initiiert wurde diese Initiative 1996 vom amerikanischen Verein verwaister Eltern, den "Compassionate Friends". Dieser Verein entstand ursprünglich in England aus einer Selbsthilfegruppe von Eltern, die ihre Kinder verloren hatten. Für alle TeilnehmerInnen am Gottesdienst wurden eigene Kerzen vorbereitet, ebenso ein Stück Schnur mit Knoten.
Sternenkinderpastoral in der Diözese
Trauer macht vor niemandem Halt. Wenn die traurige Erfahrung gemacht wird, dass sein Kind nicht mehr lebt, stehen MitarbeiterInnen der Krankenhausseelsorge für Gespräche oder Begleitung zur Verfügung. Die Klinikseelsorge hat ein „Forum für Eltern nach Fehl-, Früh- und Todgeburt“ eingerichtet. Es führt betroffene Eltern jeweils am ersten Samstag im Monat (ausgenommen Ferien, Corona-bedingt findet das Forum derzeit nicht statt; Einzelbegleitung möglich), von 15 bis 17 Uhr, im Haus der Begegnung, Rennweg 14 in Innsbruck, zusammen. Kontaktperson ist Tomy Mullur (Tel. 050504-22285), Klinikseelsorge Innsbruck.
Predigt zum Sternenkinder-Gottesdienst
Die Predigt von Bischof Hermann im Wortlaut