Schöpfung bewahren – auch ohne Konferenzbesuch
Ursprünglich wollte Franziskus am Wochenende als erster Papst zu einer Weltklimakonferenz reisen. Aufgrund einer Erkrankung ist ihm dies nun nicht möglich. Franziskus und der Heilige Stuhl wollen sich laut Vatikansprecher Matteo Bruni aber nach wie vor an den Gesprächen des Weltklimagipfels in Dubai beteiligen. Die entsprechenden Modalitäten dafür sollen so bald wie möglich festgelegt werden. Eigentlich war geplant, dass das katholische Kirchenoberhaupt eine Ansprache hält und etwa 30 bilaterale Treffen am Rande der COP28 absolviert.
Welchen hohen Stellenwert diese Anliegen für den Papst haben, zeigt nicht zuletzt das erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Schreiben „Laudate Deum“. Acht Jahre nach seiner wegweisenden Umwelt und Sozial-Enzyklika "Laudato si" von 2015 ruft er darin zu zügigen und umfassenden Maßnahmen gegen die Erderwärmung auf. Von Regierungen, Unternehmen und jedem Einzelnen fordert er rasche Schritte, um eine Ausweitung der Klimakatastrophen zu verhindern.
Link zu „Laudate Deum“ im Wortlaut:
https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/20231004-laudate-deum.html
Selbstverpflichtung der Diözese Innsbruck
Die Diözese Innsbruck bekennt sich zur Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und verpflichtet sich zum Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Sie verfolgt eine effiziente Energienutzung und eine öko-faire Einkaufsphilosophie in ihren Dienststellen und Einrichtungen. Das wurde 2018 in der Nachhaltigkeitsstrategie schriftlich festgemacht. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um oben angeführter „Selbstverpflichtung“ nachzukommen.
Bereits vor fünf Jahren verabschiedete die Diözese ihre Nachhaltigkeitsstrategie. „Damit verpflichten wir uns, nachhaltige Schöpfungsverantwortung in allen Bereichen des diözesanen Wirkens zu fördern und zu leben. Mit dem gleichzeitigen Beitritt der Diözese zum Klimabündnis Tirol haben wir zusätzlich ein Zeichen zur Verstärkung des kirchlichen Auftrags für globale Klimagerechtigkeit gesetzt“, betont Diözesanbischof Hermann Glettler. Er verweist auf „die Notwendigkeit, auf dem bewusst gewählten Weg weiterzugehen, und unbedingt dranzubleiben – ohne Hysterie und ohne Ausreden.“
Bearbeitet werden im Rahmen der Strategie folgende acht Handlungsfelder: Aus- und Weiterbildung, Beschaffung und Ökonomie, Energie, Abfall, Emissionen und Abwasser, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Lebensraum und Lebensstil, Mobilität und Wohl der Mitarbeiter:innen. Seit drei Jahren betreibt die Diözese einen Fuhrpark mit mittlerweile sieben Elektroautos, der in Zukunft über eine Buchungsplattform mit internem Car-Sharing genutzt werden soll. Zudem stehen Elektroräder für Kurzstrecken zur Verfügung.