Religonsfreiheit: Christen und Muslime müssen gemeinsam handeln

Islam und Christentum müssten zur Verwirklichung der Religionsfreiheit "an einem Strang ziehen". Das erklärte der Innsbrucker Kirchenrechtler Prof. Wilhelm Rees in einem Beitrag zur jüngsten Sonderbeilage "Moment" der "Tiroler Tageszeitung".

Islam und Christentum müssten zur Verwirklichung der Religionsfreiheit "an einem Strang ziehen". Das erklärte der Innsbrucker Kirchenrechtler Prof. Wilhelm Rees in einem Beitrag zur jüngsten Sonderbeilage "Moment" der "Tiroler Tageszeitung". Dort nimmt Rees auch Stellung zu den Diskussionen über Moscheen und Minarette sowie über Kreuze in Schulen undKindergarten. Beiden Themen sei gemeinsam, dass Religion und ihre Symbole aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden sollen.

Rees erinnerte an die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Religionsfreiheit, das in dieser Frage für die katholische Kirche "eine neue Position" formuliert habe. Denn zur Religionsfreiheit rechne das Konzil auch das Recht auf "die Errichtung von religiösen Gebäuden und den Anspruch, keine Behinderung bei der öffentlichen Lehre und Bezeugung des Glaubens zu erfahren". Mit Blick auf die Diskussionen um Moscheen und Minarette warnte Rees daher vor Änderungen in der Bauordnung mit dem Ziel, Moscheen und Minarette zu verhindern. Das könne sich "auch auf den Bau christlicher Kirchen negativ auswirken".

Sehr kritisch äußerte sich Rees zum jüngsten "Kreuz-Urteil" des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte: Es sei Ausdruck einer "laizistischen Ideologie" und stehe im Widerspruch zum Menschenrecht auf Religionsfreiheit.

Mit Blick auf die geltende Rechtslage in Österreich betonte Rees, das Recht auf Religionsfreiheit sei in Österreich insgesamt vorbildlich verwirklicht. Dies betreffe auch den rechtlichen Status des Islam, der "zum Vorbild für die einzelnen Mitgliedstatten der Europäischen Union" werden könnte.

Religonsfreiheit: Christen und Muslime müssen gemeinsam handeln