Priesterweihe 2011 Bernhard Kopp

Bischof Manfred Scheuer weiht Bernhard Kopp am So, 26. Juni um 15 Uhr im Innsbrucker Dom zum Priester.

Bischof Manfred Scheuer wird den Außerferner Bernhard Kopp am Sonntag, 26. Juni um 15 Uhr im Dom zu St. Jakob in Innsbruck zum Priester weihen. Alle Gläubigen sind zur Mitfeier herzlich eingeladen.

Rund um das Apostelfest „Peter und Paul“ am 29. Juni finden traditionell die Priesterweihen statt. In Innsbruck wird bereits am kommenden Sonntag der gebürtige Außerferner Bernhard Kopp geweiht.

Die Liebe zur Kirche und zum Glauben begleitet Bernhard Kopp schon von klein auf. Durch vielfältiges Engagement in seiner Heimatpfarre St. Martin in Wängle (Außerfern) wächst er immer mehr in seine Berufung hinein – in eine, die ihm anfangs unerreichbar scheint.

Der heute 42-jährige Bernhard Kopp absolviert nach der Pflichtschule eine dreijährige Konditor- und anschließend eine zweijährige Kochlehre. Bis zu seinem 29. Lebensjahr ist er in Reutte berufstätig. In seiner Heimatpfarre St. Martin in Wängle, wo ihn besonders der Pfarrer seiner Kindheit sehr geprägt hat, engagiert er sich von klein auf: als Ministrant, als Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat, als Lektor, im Kirchenrat, als Kommunionhelfer, Wortgottesdienstleiter und Mesner. In seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten und dem Dienen in der Kirche spürt er „so eine innere Tiefe, die einem nur Gott schenken kann“.

Hinhören  

Irgendwann investiert er in seiner zweiten Heimat, der Pfarre, gleich viele Stunden wie in seinem Beruf. Einmal stärker, einmal schwächer spürt er Gottes Ruf in sich. „Einerseits hab ich mir’s mit meiner Berufslaufbahn nicht zugetraut, andererseits war da auch ein Ringen in mir, Liebgewonnenes zurückzulassen“, meint der Weihekandidat. Im ständigen Hinhören angezogen, ermutigt und unterstützt von den Franziskanern in Reutte, wagt er mit 29 Jahren den Schritt ins Kloster. 

Umweg 

In den folgenden Jahren prüft Bernhard seine Ordensberufung und beginnt in Salzburg sein Theologiestudium. Vor dem Ablegen der Ewigen Profess – dem öffentlichen Versprechen für immer in einer christlichen Ordensgemeinschaft nach den evangelischen Räten (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) leben zu wollen – wechselt er ins Priesterseminar der Diözese Innsbruck. Nach wie vor unterhält Bernhard Kopp gute Kontakte zu den Franziskanern. 

Nach dem Abschluss des Studiums in Innsbruck absolviert er das Pastoraljahr in Telfs. Seit seiner Diakonatsweihe im September 2010 ist er im Seelsorgeraum Absam, Absam-Eichat tätig, der ab kommenden Herbst um Thaur erweitert wird.

Verwurzelt und geerdet 

Zur Erholung geht Neupriester Bernhard Kopp gern laufen oder arbeitet im Garten. Er liebt die Gartenarbeit. Als „Gärtner“ sieht er sich auch in der Seelsorge: Mit der frohmachenden Botschaft des Evangeliums, von dessen Kraft er für unsere heutige Zeit überzeugt ist, will er zum Wachsen der Pfarrangehörigen beitragen. Bernhard Kopp freut sich auf seine neue Aufgabe als Priester im Seelsorgeraum. Für ihn sei es etwa „eine große Herausforderung, die religiösen Traditionen nicht nur weiterzuführen, sondern sie mit Glaubensinhalten zu füllen.“ Ein Hauptaugenmerk möchte er dabei auf junge Familien legen. Gastfreundschaft ist ihm wichtig: Als gelernter Koch bringt er dafür alle Voraussetzungen mit. Kraft holt sich Bernhard Kopp im Gebetsleben. Besonders wertvoll ist ihm die eucharistische Anbetung. 

 Innsbrucker Regens sehr zuversichtlich

Der Regens des Innsbrucker Priesterseminars Peter Ferner ist sehr dankbar für diese Berufung und sehr zuversichtlich für die Zukunft: „Es gibt auch in schwierigen Zeiten junge Menschen, die diesen Weg bewusst gehen und sich ganz auf Gott und die Kirche einlassen.“ Auf die aktuelle Situation der Kirche angesprochen, meint Ferner: „Weltweit erlebe ich sehr lebendige Ortskirchen, bei uns vollzieht sich ein Wandel, Verantwortung für Glaube und Religion ist von allen zu übernehmen. In dieser Buntheit und Vielfalt der Kirche steht mittendrin der Priester, vernetzt mit den Gläubigen.“

Diözesen werden bei Priesterausbildung stärker zusammen arbeiten 

Angesichts der geringer gewordenen Zahlen an Priesterseminaristen werden Österreichs Diözesen bei der Ausbildung ihres Priesternachwuchses künftig noch stärker miteinander kooperieren. So werden etwa die Seminaristen der Diözese Linz bereits ab Herbst dieses Jahres in Innsbruck studieren - und zwar zusammen mit Kollegen aus den Diözesen Innsbruck und Feldkirch, die dort seit vielen Jahrzehnten gemeinsam ausgebildet werden. Eine größere Seminargemeinschaft sei ein wichtiger Bestandteil innerhalb der Ausbildung, so der Regens des Innsbrucker Priesterseminars Peter Ferner.

Betont wird von den Verantwortlichen, dass es keineswegs um eine „Zusammenlegung“ der Priesterseminare gehe; die diözesanen Priesterseminare bleiben demnach unabhängig von der verstärkten Kooperation bestehen. Die Leiter der einzelnen diözesanen Priesterseminare übernehmen auch weiterhin eine Teilverantwortung für ihre Seminaristen.

16 Männer bereiten sich in Tirol auf das Priesteramt vor 

Laut Angaben des „Canisiuswerks“ bereiten sich im Studienjahr 2010/2011 insgesamt 170 Männer in Österreichs Priesterseminaren auf ihre Priesterweihe vor, davon in Innsbruck derzeit 16.  Die Ausbildung dauert mit dem Pastoraljahr mindestens sieben Jahre: Nach einem Einführungsjahr ("Propädeutikum") folgt die Zeit im Priesterseminar und das fünfjährige Theologiestudium. Um weitere Erfahrungen in der Seelsorge zu sammeln, absolvieren die angehenden Priester danach ein einjähriges Pastoralpraktikum in einer Pfarre, bevor sie zu Diakonen und danach zu Priestern geweiht werden.

Im ersten Halbjahr 2011 werden laut „Kathpress“ nach bisher vorliegenden Daten in Österreich 35 Männer zu katholischen Priestern geweiht. Von den 35 Neupriestern kommen 23 aus Orden und ordensähnlichen Gemeinschaften, 12 sind Diözesanpriester. Durch Priesterweihen in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres könnte sich die Zahl bis Dezember noch erhöhen. Vor allem Weihen von Priestern aus Ordensgemeinschaften finden nicht nur an den Tagen rund um den traditionellen Priesterweihetermin - das Apostelfest "Peter und Paul" am 29. Juni - statt, sondern während des ganzen Jahres.

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Diözese Innsbruck - Aktuell