Priestertreffen im Gedenken an P. Franz Reinisch

Priestergemeinschaft Foedus Sacerdotale Oenipontanum traf in Innsbruck zu Gottesdienst und Austausch zusammen.

Wie bereits zur Tradition geworden, trafen sich am Gedenktag des seligen Otto Neururer die Mitglieder des Foedus Sacerdotale Oenipontanum, einer seit 1533 bestehenden Priestergemeinschaft in Innsbruck. Ziel dieser Bruderschaft ist es, die Solidarität zwischen den Priestern zu pflegen und im Gebet für die lebenden und verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Treffend ist in dieser Bruderschaft die Rede von einer stellvertretenden brüderlichen Liebe, für die es die Todesgrenze nicht gibt.

Das Foedus Sacerdotale, dem in der Diözese Innsbruck rund 40 Priester angehören, versteht sich aber nicht nur als „Messbund“, sondern darüber hinaus als eine ermutigende Form priesterlicher Solidarität.

Auch heuer stand Bischof Hermann Glettler, selbst Mitglieder dieser Bruderschaft, der Eucharistiefeier im Priesterseminar vor. In der Predigt betonte Pfarrer Josef Ahorn die Schönheit und Gnade des priesterlichen Dienstes, zu dem Christus, der wahre Priester und Hirt allein erwähle. Nach der Predigt erneuerten die Mitglieder des Foedus im Weihegebet ihre Zugehörigkeit zum Priestermessbund.

Nach der Hl. Messe sprach Dekan Jakob Patsch über den aus Tirol stammenden P. Franz Reinisch, einem leuchtenden Glaubenszeugen in dunkler Zeit. Der Pallottinerpater ist der einzige katholische Priester im Dritten Reich, der den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte. Dabei berief er sich auf sein Gewissen, das ihn unbedingt in die Pflicht nahm. Die Kraft zu dieser Entscheidung erwuchs ihm aus dem Glauben. 1942 wurde P. Franz Reinisch mit 39 Jahren wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ durch das Fallbeil in Brandburg bei Berlin hingerichtet. Seit 2013 läuft der Seligsprechungsprozess und scheint in nächster Zeit auch einen erfolgreichen Abschluss zu finden. Dekan Jakob Patsch bezeichnete P. Reinisch als großen „Märtyrer des Gewissens“, der uns mahne, dem Gewissen zu folgen und dort, wo es gebiete, nicht zu schweigen, sondern die Stimme zu erheben und die christliche Überzeugung entschieden zu vertreten.

Das diesjährige Foedustreffen ermutigte wieder alle Mitglieder der Priestervereinigung, durch das Band der Liebe, des Gebetes und der kollegialen Zusammenarbeit verbunden zu bleiben.

Pfarrer Johannes Laichner 

Treffen der Priestergemeinschaft Foedus Sacerdotale Oenipontanum in Innsbruck. Foto: Laichner