Mit einer kleinen Feier im Garten des Bischofshauses haben Bischof Manfred Scheuer, weitere Mitglieder der Diözesanleitung, Ordensmitglieder und seine derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Prälat Dr. Hermann Steidl aus seiner Funktion des Ordinariatskanzlers verabschiedet. Am 1. September wird mit Dr. Gudrun Walter erstmals in der Diözese Innsbruck eine Frau diese Leitungsfunktion übernehmen.

Steidl (68) war seit dem Jahr 1992 unter den Bischöfen Stecher, Kothgasser und Scheuer Ordinariatskanzler. Der gebürtige Osttiroler (Panzendorf) bleibt weiterhin Bischofsvikar für Orden und spirituelle Bewegungen und Vizeoffizial des Diözesangerichts.

Die Aufgabe eines Kanzlers ist jener eines Notars im zivilrechtlichen Bereich vergleichbar. Der Kanzler hat alle diözesanen Verträge und personellen Bestellungen zu prüfen, ob sie dem Kirchenrecht entsprechen, und sie zu bestätigen. Daneben fallen diesem Amt zahlreiche Sonderaufgaben zu wie z. B. die Erstellung und Prüfung von Statuten für kirchliche Einrichtungen oder die kirchenrechtliche Prüfung von Beschlüssen diverser Gremien.

Bischof Scheuer dankte Prälat Steidl für seine Tätigkeit als Kanzler. Er sei den Menschen, die mit ihm zu tun hatten, „mit großem Wohlwollen und großer Feinfühligkeit“ begegnet. Steidl habe immer versucht, das Kirchenrecht in seelsorglichem Sinne so anzuwenden und zu vertreten, dass es für die Menschen „hilfreich“ und „aufbauend“ sei – „was nicht immer ganz leicht ist“ (Scheuer). Vielleicht sei es Steidl nicht zuletzt durch persönliche Erfahrungen von Krankheit und Leid gelungen, einen wichtigen Beitrag zu einer „Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung“ zu leisten.