Perspektivenwanderung zum Arlbergpass

Von den Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirchen von Vorarlberg und Salzburg–Tirol, Jürgen Mathis und Werner Schwarz

„Schnell“ und bequem überquert man mit dem Auto den Arlbergpass, zu schnell, um wirklich etwas von der vielfältigen Natur auf der Strecke erleben zu können.  Nicht nur die Straßen und Parkplätze stören diesen sensiblen Lebensraum, auch Schipisten und die Fülle der Liftanlagen sowie Stromleitungen und Verbauungen der Bäche verändern das Landschaftsbild, ganz abgesehen von den unterschiedlichsten Gebäuden. Der Wanderweg über den Pass führt aber weitgehend durch intakte Natur. 

 

Das alles ist den 30 Wanderern, die sich am Sonntag, dem 6. Oktober nach der Anreise mit der Bahn einerseits von St. Anton in Tirol und andererseits von Langen in Vorarlberg auf den Weg zum Arlbergpass aufgemacht haben, mehr als bewusst geworden. Ihr Anliegen war es, auf der „Arlberg-Perspektivenwanderung“ auf die Probleme hinzuweisen, die mit den Eingriffen des Menschen in die Natur entstehen. Mit Plakaten und einer Mahnwache auf dem Arlbergpass wurde daran erinnert, dass jeder Einzelne einen Beitrag zu einem ökologisch vertretbaren Leben beitragen kann. Die „Zauberformel“ heißt Mäßigung und Entschleunigung, statt noch mehr Ressourcenverbrauch auf Kosten der Natur und der Menschen, die heute schon unter der Klimakatastrophe leiden und sogar sterben müssen.  

 

Die ökumenische Aktion der Umweltbeauftragten von  Tirol und Vorarlberg sowie weiteren Umweltverbänden brachte wertvolle Eindrücke und schöne Begegnungen. Viele AutofahrerInnen, die auf der Durchreise waren, erzählten uns über ihr Engagement für den Umweltschutz, aber auch den Unmut über unsere Anliegen durften wir hören und erleben. Superintendent Dantine bemerkte in seinen Grußworten: „Am Arlberg wird gut sichtbar, wie groß der Eingriff des Straßenverkehrs in die wunderschöne Landschaft ist.“  

 

Es ist zu hoffen, dass alle möglichen Maßnahmen wie eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, der Radwege und alle weiteren Alternativen für eine autoärmere Mobilität rasch in Angriff genommen und auch umgesetzt werden. 

 

Mit dieser Wanderung wollten wir ein Zeichen setzen, dass Mobilität, auch über steile Pässe, mit eigener Kraft auf eigenen Beinen möglich ist und Freude bereiten kann. 

Perspektivenwanderung zum Arlbergpass
Foto: Werner Schwarz