„Neue Unikirche“ vor 300 Jahren entstanden

Erste Kapelle für in Monarchie beliebten Schutzheiligen Johannes Nepomuk am Innsbrucker Innrain – Hochschulpastoral neu aufgestellt

Heute ist sie die „Neue Universitätskirche“, geweiht dem Heiligen Johannes Nepomuk. Ihren Ursprung nahm die Kirche am Innsbrucker Innrain aber vor genau 300 Jahren. Noch im Jahr der Seligsprechung durch Papst Innozenz XIII wurde an dieser Stelle 1721 eine erste Kapelle errichtet. Nach der Heiligsprechung 1729 wurde mit dem Bau der heutigen Barockkirche begonnen. 

 

1993 wurde das Gotteshaus von Bischof Reinhold Stecher als Kirche für die Universitätspfarre bestimmt. Er schrieb damals, „die alte Johanneskirche ist jetzt nicht mehr der düstere westliche Abschluss des Innsbrucker Marktes, sondern dass einladende östliche Tor der Universitätsstadt“. 2013 wurde der Platz vor der Kirche nach dem Bischof benannt. 

 

Neue Akzente in der Hochschulpastoral 

Seit 1. September 2021 leitet Bischofsvikar Msgr. Jakob Bürgler die Universitätspfarre. Ihm zugeordnet sind Sr. Elisabeth Senfter CB und P. Anthony Raj Thomas OSM als Mitglieder im Team. Ein großes Anliegen ist den neuen Verantwortlichen das Bemühen, „in die Breite“ zu kommen und möglichst vielen Studierenden und Lehrenden der Innsbrucker Universitäten und Hochschulen die Angebote ihrer Pfarre „schmackhaft“ zu machen. 

 

„Die jungen Leute sind derzeit sehr gefordert. Neben den studientechnischen Herausforderungen ist die ständige Verunsicherung durch Covid-19 und die damit verbundene Isolierung und Kontaktbeschränkung ein belastendes Problem. Deshalb braucht es ein offenes Herz für die Sorgen und Nöte, auch für die Folgen von Vereinsamung und Angst“ sagt Bürgler. 

 

Abwechslungsreiches Programm – Fixpunkte Messfeiern 

Das bunte wöchentliche Programm lädt zum Mittun ein – natürlich immer entsprechend der geltenden Corona-Bestimmungen. Vom Spieleabend über Taizégebet und Weggemeinschaft hin zu Gospelchor, Alphakurs, Begleitung einer spirituellen Weggemeinschaft und zu einzelnen Veranstaltungen wie Kleidertausch und Adventkranzbinden reicht die Palette der Angebote. 

 

Gottesdienste finden regelmäßig statt – sonntags jeweils um 19 Uhr in der Johanneskirche, gestaltet von jungen Menschen mit musikalischen Talenten, und dienstags und donnerstags um 7 Uhr in der Kapelle in der Josef-Hirn-Straße 5, 5. Stock. Teilweise sind sie verbunden mit einem anschließenden gemeinsamen Frühstück. 

 

Johannes Nepomuk: Im Habsburgerreich verehrter Märtyrer 

Am 19. März 1729 verkündete Papst Benedikt XIII die Heiligsprechung von Johannes Nepomuk. Bereits zuvor wurde der böhmische Priester im Habsburgerreich verehrt. Seine Legende besagt, dass er sich weigerte, das Beichtgeheimnis zu brechen und dafür 1393 in Prag gefoltert und von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt wurde. Er wurde als Nothelfer, insbesondere bei Wasser- und Reisegefahren populär. Die Jesuiten erwählten ihn als zweiten Ordenspatron. Er gilt als Schutzheiliger für Beichtväter, Priester, Brücken, Schiffer, Flößer und Müller sowie des Beichtgeheimnisses und der Verschwiegenheit. 

 

Aufgrund eines Gelöbnisses errichtete der Hofbauschreiber Joseph Hyazinth Dörflinger die ursprüngliche Kapelle. Nach nur wenigen Jahren war genug Opfergeld zusammengekommen, um den Bau einer größeren Kirche zu finanzieren. Am 23. Mai 1729 erfolgte die Grundsteinlegung durch den Wiltener Abt Martin Stickler. Die Kirche entstand nach den Plänen des Innsbrucker Baumeisters Georg Anton Gumpp und wurde am 5. Juni 1735 durch den Brixner Fürstbischof Kaspar Ignaz Künigl eingeweiht. ​

 

Über die Universitätspfarre 

Zum Aufgabenprofil der Universitätpfarre (auch Unipfarre) gehört die Begleitung der studentischen katholischen und christlichen Hochschulverbindungen wie auch die Vernetzung in unterschiedliche studentische Gruppierungen hinein. Wesentliche Trägerin der Hochschulpastoral ist auch das Team der KHJ (Katholische Hochschuljugend Innsbruck). Die Unipfarre führt auch das Bischof-Paulus-Heim und engagiert sich sehr für die dort wohnenden jungen Menschen. 

 

Mehr Informationen gibt es auf der Website www.unipfarre.at oder im monatlichen Newsletter. Zudem ist die Unipfarre auf Instagram und Facebook präsent.

Die Johanneskirche am Innrain ist seit 1993 die „neue Universitätskirche“. Bildhinweis: Unipfarre Innsbruck