Leidenschaft und Gewissenstreue – Gedenkgottesdienst für P. Franz Reinisch

Der Pallottinerpater wurde am 21. August 1942 wegen "Verweigerung des Fahneneides und Zersetzung der Wehrkraft" hingerichtet – Entscheidung im Seligsprechungsverfahren steht aus.

Am 21. August 1942 wurde der in Tirol aufgewachsene Ordensmann Franz Reinisch in Brandenburg bei Berlin durch das Fallbeil hingerichtet. Der Pallottiner war der einzige Priester, der während der nationalsozialistischen Diktatur den Fahneneid auf Adolf Hitler und damit den Kriegsdienst verweigerte. In seiner Primizkirche, der Wiltener Basilika, wurde am 80. Todestag mit Abt Raimund Schreier dem Märtyrer gedacht. Die Wiltener Sängerknaben übernahmen die musikalische Gestaltung. Offizielle VertreterInnen und Abordnung von Gruppierungen, denen er zu Lebzeiten angehörte, nahmen am Gottesdienst teil. An einem eigenen Stand wurden Unterlagen und Bücher über Reinisch aufgelegt. Eine Entscheidung aus dem Vatikan im Seligsprechungsverfahren steht noch aus.

 

Die Predigt des Wiltener Abtes stand unter dem Thema "Leidenschaft": "Unser Regelvater Augustinus sagt: ,In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!'" Diese Leidenschaft für Gott und das Evangelium sieht er auch bei dem "hoffentlich bald selige P. Franz Reinisch", der ansonsten "wahrscheinlich nicht die Kraft gehabt hätte, sich gegen die Nazi-Ideologie zu stellen, den Eid an Hitler zu verweigern." Er erinnerte an das Lebensmotto Reinischs "Unverrückbar wie die Berge unserer Heimat steht der Glaube an Jesus und Maria". Dieses leitet sich aus dem Wahlspruch Reinischs Studentenverbindung KÖHV Leopoldina ab. Diese war ebenso wir seine Schülerverbindung KÖStV Sterncorona Hall und Verbänden mit einer Fahnenabordnung vertreten. Seine Verbindungsmitgliedschaften als Schüler und Student sind Grundlage zahlreicher überlieferter Anekdoten über die lebenslustige Seite des 1928 geweihten Priesters. 

 

Zum Lebenslauf Reinischs 

Fotos: Sigl