Leben von P. Reinisch wird verfilmt

Derzeit wird das Leben von P. Franz Reinisch verfilmt, der im Zweiten Weltkrieg den Kriegsdienst verweigert hat und 1942 von den Nazis hingerichtet wurde.

Der Lebensweg des Pallotinerpaters Franz Reinisch (1903-1942), für den im Mai 2013 ein Seligsprechungsverfahren in der Diözese Trier eröffnet wurde, wird derzeit verfilmt. Reinisch war 1942 von den Nazis als Fahneneidverweigerer in Brandenburg-Göden hingerichtet worden. Die Dreharbeiten laufen seit einigen Monaten unter der Regie von Angela Marlier und Pascal Nachtsheim in Deutschland, Italien und Österreich. Der Film wird voraussichtlich im kommenden Jahr auf DVD erscheinen.
Reinisch stammte aus Feldkirch in Vorarlberg und wuchs in Bozen und Innsbruck auf, wo er Theologie und Philosophie studiert hat. Der 1928 im Innsbrucker Dom zum Priester geweihte Ordensmann war ein entschiedener Gegner der Nazis. In der NS-Ideologie sah der Pater eine Ersatzreligion, die "den Totalanspruch auch auf die Seele des deutschen Menschen" erhob. Im September 1940 verhängte die Gestapo gegen ihn ein Rede- und Predigtverbot. In Ansprachen hatte er Hitler und seine engsten Mitarbeiter unter anderem als "Verbrecherbande" bezeichnet.
Die Einberufung zur Wehrmacht konnte der Orden zwei Mal verhindern. Beim dritten Mal forderten ihn seine Oberen auf, den Eid zu leisten, doch der Pallottiner ließ sich nicht umstimmen: "Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten". Franz Reinisch wurde in das Gefängnis Berlin-Tegel überführt. Das sogenannte "Reichskriegsgericht" verurteilte ihn zum Tod. Am 21. August 1942 wurde das Urteil vollstreckt.
Begraben wurde der Vorarlberger Ordensmann nach dem Krieg in einem Urnengrab neben der Wallfahrtskapelle von Schönstatt in Rheinland-Pfalz - als enger Mitarbeiter des Gründers der Schönstatt-Bewegung, Josef Kentenich. 1978 wurde Reinisch posthum mit dem "Ehrenzeichen der Republik Österreich für Verdienste um die Befreiung Österreichs" ausgezeichnet. Auf dem Wiltener Friedhof in Innsbruck befindet sich eine Erinnerungstafel an Franz Reinisch und an seine Eltern, die beide in Innsbruck begraben sind.
Die Recherchen zum aktuellen Film übernahmen der Pallottiner Pater Heribert Niederschlag und ein Team aus fünf weiteren Medienschaffenden und Theologen. Niederschlag ist auch der Postulator des Seligsprechungsprozesses für Reinisch. Er überprüft bereits vorhandene Zeugenaussagen zu Ruf und Martyrium, aber auch den Grad der Verehrung. 

Umfassende Information zu Franz Reinisch, dem Seligsprechungsprozess und der Verfilmung seines Lebens auf www.franz-reinisch.org

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Diözese Innsbruck - Aktuell