Landau: Nach Wahl "Abrüstung der Worte" nötig
Unabhängig davon, wie die Nationalratswahl ausgehe, dürfe "bei aller politischer Auseinandersetzung der Respekt vor dem Anderen und die Achtung vor der Würde der Person nie in den Hintergrund treten", sagte Landau kürzlich in einer Predigt im Wiener Stephansdom. "Zusammenhalt und Zuversicht" seien in der jetzigen Situation nötig, wobei es zum Dialog und zum ehrlichen Gespräch "keine sinnvolle Alternative" gebe.
Im "Ringen um einen guten Weg" für Österreich und Europa seien "weder Schwarz-Weiß-Schablonen noch eine von Verachtung, Hass und Ausgrenzung geprägte Grundhaltung zielführend", mahnte der Caritas-Chef. Österreich sei mit einem Gegeneinander-Ausspielen von Menschen und Gruppen nicht gedient. Auch vor Nationalismus und dem Wunsch nach Abgrenzung und Abschottung warnte Landau: Diese seien "nicht mit der christlichen Botschaft vereinbar", zitierte er den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Das Evangelium mache klar, dass jeder Mensch gleich an Wert und Würde sei, erinnerte Landau. Wie gerecht eine Gesellschaft sei, lasse sich entscheidend daran erkennen, "wie sie mit den Schwächsten und den Rändern des Lebens umgeht". Österreich sei vor allem durch die "Bereitschaft, zusammenzustehen und auf die Schwächsten nicht zu vergessen" groß geworden. Diesen Weg gelte es auch in Zukunft weiterzugehen.
Für die konkrete Tätigkeit der Caritas sei es zweitrangig, welche Bundesregierung nach der Wahl zustandekomme, gab der Präsident des kirchlichen Hilfswerks zu verstehen. Bei allen Einrichtungen und Einsatzgebieten gehe es immer um das "Sehen der Not und das davon bestimmte Handeln", um kompromisslose Nächstenliebe und um die "Hilfe von Mensch zu Mensch, von Angesicht zu Angesicht".
Eine Meldung von www.kathpress.at