Katholische Aktion ruft zur Teilnahme an Pfarrgemeinderatswahlen auf

A-Präsidium: Hauptparadigma zukünftiger Kirche und Pfarren muss das "gemeinsam gehende Volk Gottes" sein - Am 20. März sind 4,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken aufgerufen, ihre Vertretungen in den 3.000 Pfarren in ganz Österreich zu wählen

Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) ruft zur Teilnahme an den österreichweiten Wahlen zum Pfarrgemeinderat (PGR) am kommenden Sonntag (20. März) auf. "Jugend, Frauen und Männer sind die Tragesäulen des zukünftigen Pfarrlebens", unterstrich die KA in einer Aussendung. Bei den Wahlen werde es "die Vielen" brauchen, "damit Pfarren lebendige Orte relevanten Christseins bleiben oder wieder werden", betonte das KAÖ-Präsidium. Man rufe deshalb die Katholikinnen und Katholiken dazu auf, "durch die Beteiligung an der PGR-Wahl ein Stück Verantwortung zu übernehmen und auszudrücken".

Die Herausforderungen seien groß, aber machbar, stellte KAÖ-Präsident Ferdinand Kainender fest. Die Wahl biete die Chance, die ungeschminkte Wahrnehmung der gesellschaftlichen wie kirchlichen Wirklichkeiten in den Blick zu nehmen. "Wir hören Papst Franziskus sagen, dass er nicht einfach eine hierarchisch-geprägte Kleruskirche will, sondern vielmehr wünscht, dass die 'Getauftenkirche' als Volk Gottes unterwegs neu lebendig wird, aufsteht." Das Hauptparadigma zukünftiger Kirche und Pfarren müsse deshalb das "gemeinsam gehende Volk Gottes" sein, so Kaineder.

Man sehe derzeit in der Kirche eine Realität, die von der verlorenen Glaubwürdigkeit und dem Relevanzverlust bis hin zur Mutlosigkeit der Bischöfe den Reformanliegen gegenüber geprägt sei, kritisierte die KA-Spitze. Frauen müssten gleichwertige Wirksamkeitschancen eingeräumt werden. Ebenso kritisch stehe man einem männlichen Klerikalismus gegenüber, der lieber in der Sakristei bleibe, die Welt in ihren Notlagen meide und dem Status fröne. "Viele Priester picken sich oft nur die schönen Seiten heraus und lassen die Laien die 'Drecksarbeit' machen". So sei die gestaltende und entscheidende Arbeit der Pfarrgemeinderäte "ganz sicher nicht angelegt".

Das Neue dürfe nicht einfach herausgezögert werden, so die KA. Bei der PGR-Wahl bestehe die Möglichkeit, Menschen, die für etwas brennen, zu benennen und zu wählen", hielt das KAÖ-Präsidium fest. Man sehe im Pfarrgemeinderat nicht einfach die "beratende Funktion", sondern viel mehr die "Entscheidungsgemeinschaft", in die auch ein Priester hineingenommen sei. Konkret gehe es um Gestalten und wirkliche Verantwortung für Jugend, Frauen und Männer.

Die Pfarren, Pfarrhöfe und Pfarrzentren mit allen Ressourcen müssten Freiräume für neue Begegnungen aufmachen, betonte die KA. Die kirchlichen Ressourcen gehörten den Gemeinden, dem Gemeinwohl. In dieser Hinsicht rufe die KA allen zu: "Habt Mut, schöpft Vertrauen und geht wählen!"

Am 20. März steht eine von Österreichs größten Wahlen an: 4,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken sind aufgerufen, ihre Vertretungen im Leitungsgremien der rund 3.000 Pfarren, den sogenannten Pfarrgemeinderäten (PGR), zu bestimmen.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Stimmabgabe bei der Pfarrgemeinderatswahl 2022 - Bild: kathpress/Pernsteiner