„Jeder Wandel muss bei uns beginnen“

Das Welthaus der Diözese Innsbruck ist 20 Jahre alt! Zu diesem Anlass wurde im Bischofshaus Spirituelles, Solidarisches, Kritisches und Stärkendes aufgetischt.

Das Welthaus der Diözese Innsbruck ist 20 Jahre alt! Zu diesem Anlass wurde im Bischofshaus Spirituelles, Solidarisches, Kritisches und Stärkendes als Grundlage für Entwicklungszusammenarbeit, Klimagerechtigkeit und Ernährungssouveränität aufgetischt.

Seit 20 Jahren arbeitet das Welthaus der Diözese Innsbruck als Netzwerk katholischer Hilfswerke und als Fachstelle. Durch internationale Partnerschaftsprojekte, Bildungsarbeit und Anwaltschaft wird sowohl die weltweite Ungerechtigkeit thematisiert, globale Solidarität eingefordert als auch an einem grundlegenden Wandel mitgewirkt. 

Bischof Hermann Glettler hob in seinem Grußwort das Welthaus als Markenzeichen hervor. Das Welthaus stehe für die Vision, dass eine Gerechtigkeit für die Welt möglich sei. Der Auftrag und die Verpflichtung der Menschen sei, jetzt ins Tun zu kommen und voneinander zu lernen.

 

Martinelli: Weg vom Konsum, hin zu einem guten Leben für alle 

Anlässlich des Jubiläums hat Chiara Martinelli von der CIDSE, dem Weltdachverband katholischer Entwicklungsorganisationen in Brüssel, über die Notwendigkeit eines grundlegenden Paradigmenwechsels in unserem Ernährungssystem und unserem Energieverbrauch gesprochen. Um eine lebenswerte Erde für alle Menschen zu gestalten, braucht es einen Wandel auf allen Ebenen und in allen Dimensionen: in der individuellen Haltung, in den weltweiten Strukturen und im kollektiven Handeln. Die ökologischen und sozialen Herausforderungen können nur gemeinsam bearbeitet werden.

Martinelli motiviert zum Umdenken: „Beim Essen müsste die Entscheidung auf regional und saisonal fallen, da in der Landwirtschaft sehr viele Treibhausgas-Emissionen anfallen. Wir müssten weniger fliegen, auch wenn wir es nicht hören wollen. Unsere innere Einstellung müsste sich ändern – weg von Konsum, hin zu einem guten Leben für alle. Bei jeder Handlung sollten wir uns überlegen, welche Auswirkungen sie für uns selbst, unsere Brüder und Schwestern sowie unseren Planeten hat. Außerdem sollten wir keine Angst haben, uns politisch zu engagieren – auf die Straßen zu gehen und mutiger zu werden – aber bitte ohne Gewalt.“

Ein engagiertes Team im Welthaus Innsbruck. Foto: Caritas Innsbruck/Suitner