Innovationsforum: Im Gespräch über zukunftsweisende Projekte

In der Kulturbackstube Innsbruck ging vor kurzem das dritte Innovationsforum "AM PULS TIROL" über die Bühne. 2019 von Bischof Glettler mitinitiiert, hat sich das Forum zu einem Ort entwickelt, an dem innovative Menschen ihre Projekte und Ideen vorstellen und ausarbeiten können.

"Raus aus der Blase!" Unter diesem Motto stand das Innovationsforum AM PULS TIROL. In ihren Eingangsstatements legten Bischof Hermann Glettler, die ehemalige Soziallandesrätin Gabriele Fischer und der Transformationscoach Matthias Monreal die Grundlage für einen inspirierend interaktiven Diskurs aller Mitwirkenden. Von der persönlichen Erfahrung seines Vaters ausgehend, der als Nebenerwerbslandwirt zur Weiterentwicklung seines Betriebs ständig innovative Wege beschritten hat, erläuterte Bischof Glettler den Grundansatz von erfolgreichen Innovationen. Sie seien immer konkrete Antworten auf aktuelle Herausforderungen – und meist nicht das Ergebnis rein theoretischer Konzeptionen. Wie sehr dabei gerade im Sozialbereich eine proaktive Vernetzung unterschiedlichster Player, ja echte Verbundenheit „Berge versetzen“ können, wurde durch die persönlichen Statements von Gabriele Fischer und Matthias Monreal deutlich.

Gesagt, getan! Nach diesem Auftakt hieß es „Bühne frei“ für alle, die in die Die Bäckerei - Kulturbackstube gekommen waren. Intensive Diskussionen, beeindruckende Erfahrungsberichte und Projektpräsentationen ließen schnell spürbar werden, dass Innovationen in allen Bereichen möglich – und im ökosozialen Feld angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der steigenden Anzahl armutsgefährdeter Personen überlebensnotwendig sind.

Beim 3. Am Puls Tirol Forum war eine deutliche Verjüngung der Teilnehmenden wahrnehmbar – was durchaus so von den Initiatoren intendiert war. Denn klares Ziel ist es, junge Menschen zu ermutigen und zu bestärken, die aus ihren Ideen – in welchem Bereich auch immer – erfolgreiche Umsetzungen machen wollen. 

  

Präsentationen v.a. junger Initiativen: 

  • Pia Koenig, Gründerin von SKAID, einem Sozialprojekt mit dem Ziel, über die identitätsstiftende Sportart Skateboarden Menschen miteinander in Kontakt zu bringen
  • Jürgen Gschnell vom Caritas Integrationshaus, das im Innsbrucker Stadtteil Pradl Zusammenwohnen als Zusammen(er)leben ermöglichen soll
  • Zdenko Stevinovic vom DenkSportWeg des Katholischen Bildungswerks, der Bewegung und Gehirntraining verbindet und ab sofort von Gemeinden etc. erworben werden kann
  • Lina Graf von Femble, der ersten App, die Frauen dabei unterstützt, in Harmonie mit ihrem Zyklus zu leben
  • Die „Innovation Map“ der Wirtschaftskammer wurde von Marlene Hopfgartner und Elvis Markovic vorgestellt
  • Die Gleichbehandlungsanwältin Danijela Racic, Leiterin von Juvenilia und Pobi, referierte zum Thema „Gleichbehandelt - gleichberechtigt?
  • Die „Landkarte zur Armutsbekämpfung!“ wurde von Constanze Stockhammer, der Geschäftsführerin von SENA, dem Social Entrepreneurship Network Austria, vorgestellt

 

Wirkungen und Ausblick 

Immer öfter gibt es Rückmeldungen, welche Wirkungen durch die bisherigen Innovationsforen ausgelöst wurden. Ein besonders schönes Beispiel erzählte Angelika Koidl, als Geschäftsführerin des Eltern-Kind-Zentrums maßgeblich am Zustandekommen des neuen überregionalen Projekts „Inclusive Living Wipptal“ in Steinach beteiligt ist: „Bei AM PULS TIROL 2019 ging uns der Knopf auf, wie wir unsere Vision angehen müssen!“ Mittlerweile ist das Konzept ausgereift, die Finanzierung gesichert und der Bau im Plan.

Für Hermann Glettler war bei allen bisherigen Innovationsforen das  konstruktive Klima aller Beteiligten der wesentliche Erfolgsfaktor. „Den hier fühlbaren Geist maximaler Offenheit und Kooperationsbereitschaft wünsche ich mir für alle gesellschaftlichen Handlungsfelder – auch für alle kirchlichen Initiativen. Wir können es uns nicht mehr leisten, in unseren Blasen zu verharren“, so der Innsbrucker Diözesanbischof.

Die vierte Auflage des Innovationsforums wurde bereits avisiert: Am Puls Tirol 2024 soll vom 22.- 23. März 2024 stattfinden.

Organisatorisch liegt AM PULS TIROL in der Hauptverantwortung des Impact Hubs Tirol. Mittlerweile wird das Forum von vielen Kooperationspartnern mitgetragen und mitgestaltet wie der Diözese Innsbruck, der Wirtschaftskammer Tirol, der Caritas, dem Haus der Begegnung, der Gemeinwohlökonomie, der Kairos Holding, dem Klimabündnis Tirol, der Werkstätte Wattens, der Plattform Offene Jugendarbeit und der Katholischen Jugend und Montessori Innsbruck. 

Bilder vom Innovationsforum auf der Fotodatenbank Flickr: https://www.flickr.com/photos/198095027@N07/52812067745/in/album-72177720307434911/