Mit der gesellschaftlichen Relevanz des Religionsunterrichts und der pastoralen Arbeit in den Pfarrgemeinden befasst sich das diesjährige Herbstsymposium der Diözese Innsbruck. Hauptreferent ist Prof. Paul Zulehner (Wien). 

In Vorträgen und Arbeitskreisen befasst sich das Symposium mit der Frage, welche Rolle der Religionsunterricht und die pastorale Arbeit in den Pfarren bei der Vermittlung von Werten spielen, die für die Zukunft der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind.

Im Rahmen der Werte-Untersuchung, die im Jahr 2008 durchgeführt wurde, haben sich knapp zwei Drittel (61 Prozent) der Befragten ÖsterreicherInnen als religiöse Menschen bezeichnet, ein Drittel (30 Prozent) bezeichnete sich als nicht religiös. Vier Prozent halten sich für überzeugte Atheisten, fünf Prozent konnten dazu keine genaueren Angaben machen.
Bei der entsprechenden Befragung im Jahr 1999 - also vor rund 11 Jahren - gaben noch 75 Prozent der Menschen an, religiös zu sein, nur 18 Prozent sahen sich als nicht-religiös an. Das "atehisierende Feld" befindet sich weiterhin im Wachstum. Diesem Feld gehören "unbekümmerte Alltagspragmatiker ohne religiösen Sinnanspruch" ebenso an wie Humanisten oder Menschen, die einen "reflektierten, aggressiven Neoatheismus" vertreten. 

Wenn die Kirchen diesem Prozess nicht entgegenwirken und mit ihren Stärken im spirituellen, ethischen und kulturellen Bereich die Menschen wieder verstärkt erreichen, könnte der Anteil der Kirchenmitglieder in 20 Jahren bei nur mehr 30 Prozent liegen, meint em. Univ.-Prof. Dr. Zulehner.

Das Herbstsymposium ist traditioneller Arbeitsauftakt von ReligionslehrerInnen, Priestern und pastoralen MitarbeiterInnen, die im Dienst der Glaubensverkündigung stehen. Details zum Programm auf der Homepage vom Haus der Begegnung.

Herbstsymposium "Zukunftsbiotop Religion"