Großer Bedarf an "Geistes- und Herzens-Energie"

Tiroler Landesprozession zu Fronleichnam musste wegen Regens nach einer Station abgebrochen werden.

Fronleichnam ist "keine Demonstration von Stärke, kirchlicher Macht und Folklore", sondern vielmehr ein "Ausdruck der Hoffnung, dass das Brot für alle reicht" - und zugleich ein Ausdruck der menschlichen Bedürftigkeit nach "Geistes- und Herzens-Energie": Das hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler beim Fronleichnamsgottesdienst am Donnerstag in der Tiroler Landeshauptstadt. Als "Gedächtnis-Feier" würde Fronleichnam die Christen gleichsam erden und "zur Mitte kommen" lassen, indem das Fest an das Zentrum des christlichen Glaubens, den Anfang in der Selbsthingabe Jesu erinnere.

 

In einer Zeit steigender Nervosität und Unruhe sowie vermehrter Krisen brauche es eine sichere Energieversorgung "nicht nur für Heizungs- und Industrieanlagen", es gebe darüber hinaus einen "enormen Bedarf an Geistes- und Herzens-Energie", so der Bischof weiter. Diese Energie und "Zukunftskraft" könne der Blick auf das "so kleine, so zerbrechliche" Stück Brot der Hostie bieten: als "alternatives Gotteszeichen inmitten der Gier nach Größe, Ansehen, Besitz und Macht".

 

Die Prozession musste aufgrund von Regen an der ersten Station (Annasäule) in der Innsbrucker Innenstadt abgebrochen werden. Der im Anschluss daran landesübliche Empfang durch die Schützenkompanie Wilten konnte indes stattfinden. Anwesend waren auch VertreterInnen des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck. Das anschließende gemütliche Zusammensein in St. Bartlmä begann damit ein wenig früher als geplant.

 

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Gestärkt und erfrischt durch den Segen (und Regen) bei der Annasäule. Fotos: Cincelli/dibk.at