Fronleichnam: Aufruf zur "Wahl für Christus"

Angesichts der bevorstehenden Europa-Wahl gehe es um eine "Richtungsentscheidung"

Spezielle "Wahlaufrufe" kamen beim heutigen Fronleichnamsfest von Bischof Hermann Glettler in Innsbruck, wo die Prozession witterungsbedingt abgesagt wurde. Das Feiern des Fronleichnamsfestes stelle eine "Wahl für Christus" dar, die sich auch im alltäglichen Handeln widerspiegeln müsse, sagte der Bischof bei seiner Predigt im Dom zu St. Jakob.

 

 

Statt Aggression, Machtgier und Vergeltung gelte es auf Versöhnung zu setzen, statt "gleichgültigem Weiterwurschteln" unter Ausbeutung der Natur auf achtsameren Umgang mit ihr, und statt dem Beharren auf Perfektion das Annehmen der Unvollkommenheit und Hilfsbedürftigkeit des Menschen - mit gegenseitiger Hilfe. "Jeder von uns ist Gotte erste Wahl", trat Glettler der Tendenz entgegen, Menschen mit Beeinträchtigung als "Schadensfall" zu sehen.

Eindringlich warnte der Innsbrucker Bischof davor, sich angesichts der Krisen in die eigene "Wohlfühl-Blubble" zurückzuziehen und zu resignieren. Dieser Versuchung gelte es zu trotzen. Es sei "eine Überlebensfrage unserer Zeit", stattdessen die Hoffnung zu wählen, bei welcher es sich um "weit mehr als eine kleine Portion Optimismus" handle.

 

 

Nach christlichem Verständnis sei diese Hoffnung Jesus, der sich den Menschen durch die eucharistischen Gaben von Brot und Wein geschenkt habe und in diesen "mitten in unserer verwundeten Welt bleibend gegenwärtig" und den Menschen nahe sei. Christus solle zur "maßgeblichen Leitfigur für unser Leben und Tun" werden, so Bischof Hermann.

 

Am Gottesdienst nahmen Traditions- und Fahnenabordnungen sowie Vertreter:innen der Politik auch Mitglieder der "Letzen Generation" teil.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at

Foto: Cincelli