Freiwilligeneinsatz im Ausland – Ehrenamt als Lebenseinstellung

Junge Erwachsene aus der Diözese Innsbruck starten demnächst ihren freiwilligen Auslandsdienst mit VOLONTARIAT bewegt / Auslandsvolontariat als Ausgangspunkt für ein lebenslanges ehrenamtliches Engagement

17 junge Erwachsene beginnen in Kürze ihren Freiwilligendienst im Ausland und wagen den Schritt in das Unbekannte. Am vergangenen Samstag wurden sie mit einem stimmungsvollen Fest im Beisein ihrer Familien und Freunde in ihr Volontariat entsandt. Die Freiwilligen werden in Kinder- und Jugendsozialprojekten der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern in Afrika, Asien oder Lateinamerika tätig sein. Sie widmen zehn bis zwölf Monate ihres Lebens dem Engagement für das Wohl von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Möglich macht das der Verein VOLONTARIAT bewegt — eine Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos. Unterstützt wird der Verein von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und dem Sozialministerium. 
Unter den angehenden Freiwilligen sind auch zwei junge Frauen aus der Diözese Innsbruck: Für Eva Rinner (17) aus Terfens geht es nach Kolumbien. Sie wird in einer Kindertagesstätte für Kinder und Jugendliche, deren Eltern im nahegelegenen Kohlebergwerk arbeiten, mithelfen. Erfahrung in der Arbeit mit Kindern hat die Schülerin als Ehrenamtliche in einer integrativen Volksschule gesammelt. Dort hat sie gelernt, dass sie „selbst mit kleinen Aktionen einen großen Unterschied für die Kinder machen kann“. Die Motivation, etwas im Leben der Kinder zu bewirken, nimmt sie sich auch für ihren Einsatz in Kolumbien mit. Hannah Müller aus Satteins freut sich darauf, eine andere Kultur besser kennenzulernen. Die Maturantin der Ferrarischule in Innsbruck bricht in wenigen Tagen für ein Jahr nach Indien auf. Die 20-Jährige freut sich darauf, „eine andere Kultur besser kennenzulernen“ und hofft, dass sie dort „viel Kreatives einbringen darf“. 

Anpacken mit klaren Zielen
 
Alleine im Jahr 2018 wurden im Rahmen des Freiwilligenprogrammes rund 61.000 ehrenamtliche Einsatzstunden in den Partnerprojekten vor Ort geleistet. Die Aufgabe der Entsendeorganisation VOLONTARIAT bewegt ist es, die jungen Volontäre auf den Einsatz sorgfältig vorzubereiten und ihnen ein realistisches Bild von ihren Einflussmöglichkeiten mitzugeben. „Für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts braucht es hoch motivierte junge Menschen, die anpacken, sich eine eigene Meinung bilden und einen langen Atem haben. Ein Auslandsvolontariat kann diesbezüglich sehr lehrreich sein, wenn es mit klaren Zielen verbunden wird, die wir gemeinsam mit den Volontären entwickeln“, so Johannes Ruppacher, Geschäftsführer von VOLONTARIAT bewegt. Dabei stehen die jungen Erwachsenen in der Tradition des heiligen Johannes Bosco (1815-1888). Der Patron der Jugend gilt als „Streetworker Gottes“. Der Gründer der Salesianer bezog von Anfang Jugendliche in seine Sozialarbeit für Straßenkinder in der damals aufstrebenden Industriemetropole Turin ein. Don Bosco traute ihnen viel zu und übertrug ihnen Verantwortung.  

 

Vom Engagement „auf Zeit“ zum Ehrenamt als Lebenseinstellung 
Die Freiwilligen lernen im Rahmen ihres Einsatzes verschiedene kulturelle und soziale Kontexte kennen. Sie machen die Erfahrung, dass ihr Einsatz Wellen schlägt — in ihnen selbst und um sie herum. Viele von ihnen bleiben auch nach ihrer Rückkehr ehrenamtlich aktiv. VOLONTARIAT bewegt und seine Träger bieten jungen, engagierten Menschen eine Plattform, sich für eine bessere Welt und die gerechte Gestaltung von globalen Beziehungen einzusetzen – in den Einsatzländern aber auch in Österreich. Viele Volontäre bleiben auch nach ihrer Rückkehr ehrenamtlich aktiv. „Rund 80 % unserer Freiwilligen sind auch nach dem Einsatz in der Jugendarbeit oder in anderen Bereichen engagiert. Es ist schön zu beobachten, dass ihre Einsatzfreude auch nach der Rückkehr ungebremst ist. Sich neben dem Studium oder Job auch ehrenamtlich zu engagieren wird für viele zur Lebenseinstellung“, sagt Johannes Ruppacher.
 
TIPPS:
Nähere Informationen zum Programm von VOLONTARIAT bewegt gibt es unter www.volontariat.at.
Der letzte Informations- und Auswahltag für eine Ausreise im Sommer 2019 findet am 23. Februar in Innsbruck statt.
 
Fotos: 
©Benedikt Hageneder 

Die Volontärinnen mit Johannes Ruppacher (Geschäftsführer Volontariat bewegt, 2. Reihe links), P. Petrus Obermüller (Provinzial der Salesianer Don Boscos, 1. Reihe links) und Reinhard Heiserer (Geschäftsführer Jugend Eine Welt, 1. Reihe).