Flüchtlingshilfe ist eine Kernaufgabe der Diözese
Bischof Manfred Scheuer dankt allen Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen und kündigt ein verstärktes Engagement der Diözese an, um Asylsuchenden zu helfen.
„Wir stehen vor der Herausforderung der aktuellen Flüchtlingsströme durch Österreich. Und es geht um die Aufnahme, Unterkunft, Bildung, Beschäftigungsmöglichkeiten von Asylwerbern, sowie um die Integration von anerkannten Flüchtlingen", so Bischof Manfred Scheuer angesichts der vielen Flüchtlinge, die derzeit nach Österreich kommen. In der neuen Heimat Fuß zu fassen sei eine Herausforderung an die Flüchtlinge selbst, die oft traumatisiert sind und für die Bevölkerung, die Gastfreundschaft und Solidarität unter Beweis stellt aber auch für die konkreten Rahmenbedingungen zu arbeiten hat, so der Bischof weiter. „In den vergangenen Wochen haben wir eine gewaltige Welle der Solidarität erlebt und ich danke für alles, was bisher schon in der Flüchtlingsarbeit geleistet wurde.“
Die Diözese Innsbruck verstärkt ihr Engagement mit einer Reihe von Maßnahmen
Caritasdirektor Georg Schärmer ist der diözesane Ansprechpartner und Koordinator der Flüchtlingshilfe in der Diözese und verantwortet die Caritashilfe in diesem Bereich. Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb wird sich verstärkt um Aus- und Weiterbildung zum Thema Asyl beschäftigen. Finanzkammerdirektor Markus Köck übernimmt mit seiner Abteilung die Begleitung rund um Mietfragen, Umbauten und Stellflächen.
Derzeit sind rund 80 Flüchtlinge in Pfarren untergebracht, knapp 300 leben bereits in Klöstern oder sind unmittelbar in Vorbereitung. Ziel ist es, bis Frühjahr 2016 weitere 100 Plätze zu schaffen.
Schwerpunktarbeit der Caritas der Diözese Innsbruck im In- und Ausland
Zur Caritashilfe: Großer Druck herrscht für Asylberechtigte geeignete Wohnplätze und Beschäftigungen zu finden. Die Caritas der Diözese Innsbruck bemüht sich seit Jahren um Wohnungen für Asylberechtigte. In den vergangenen drei Jahren konnten so rund 350 Wohnungen vermittelt und den Flüchtlingen beim Start in Tirol geholfen werden. Doch der Bedarf ist derzeit sehr groß. „Es droht ein Anstieg der Obdachlosigkeit. Und das vor dem Winter“, sorgt sich der Caritasdirektor.
Neben der Startbegleitung für Asylberechtigte widmet sich die Caritas unter anderem der Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit in Gemeinden, Sozialeinrichtungen und Pfarren, Notversorgung bei großen Ankünften durch den Bahnhofssozialdienst, gezielte Sachgütersammlung und Verteilung, Begleitung von Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit und der Flüchtlingshilfe im Ausland.
„Wir engagieren intensiv in der Flüchtlingsarbeit im Nahen Osten“, so Schärmer. „Gemeinsam mit den acht anderen österreichischen Caritas-Organisationen unterstützt dieser Verbund 110.000 Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien.“ Und Schärmer weiter: „Wir helfen auch in den Partnerländern Burkino Faso und Mali. Aufgrund von Armut und der Klimakatastrophe sind das klassische Emigrationsländer. Unsere Projekte helfen, dass Menschen vor Ort bleiben können. Im Jahr 2014 konnten mit unseren Partnern Lebensgrundlagen für rund 120.000 Menschen geschaffen werden.“
Bildungsarbeit für Ehrenamtliche und Interessierte
Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb ist in ihrem Team um Fort- und Weiterbildung rund um das Thema Asyl bemüht. Das Haus der Begegnung in Innsbruck, das Bildungshaus Osttirol und das Katholische Bildungswerk werden in den kommenden Monaten verstärkt Veranstaltungen in der Flüchtlingsfrage anbieten. „Wir wollen damit eine Sensibilisierung und wohlwollende Stimmung in der Bevölkerung fördern und erhalten und Ehrenamtliche unterstützen“, so Rathgeb. Dazu bietet das Haus der Begegnung in Kürze einen Lehrgang für Freiwilligenkoordinatorinnen und - koordinatoren an.
Unterstützung bei Quartiersbeschaffung
Die Finanzkammer und das Bauamt der Diözese Innsbruck stehen als Ansprechpartner für mögliche Quartiergeber zur Verfügung. „Wir bieten den Pfarren die Begleitung rund um Mietfragen oder notwendigen Umbauten an“, so Finanzkammerdirektor Markus Köck.