Felix Mitterer schreibt Stück über Franz Jägerstätter

Der Tiroler Autor Felix Mitterer schreibt für den Haager Theatersommer im kommenden Jahr ein Stück über den seligen NS-Märtyrer Franz Jägerstätter.

Felix Mitterers neues Stück "Jägerstätter" wird das Glanzstück des nächsten Theatersommers Haag (Niederösterreich). Wie die Linzer "KirchenZeitung" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, wird Intendant Gregor Bloeb selbst die Titelrolle des
1943 von den Nazis hingerichteten und 2007 seliggesprochenen Wehrdienstverweigerers übernehmen. Jägerstätters - noch lebende - Frau Franziska wird von Gerti Drassl verkörpert. Das Stück des Tiroler Dramatikers wird am 20. Juni 2013 im Wiener Theater in der Josefstadt uraufgeführt und steht von 3. Juli bis 9. August auf dem Spielplan in Haag.
Im Mittelpunkt steht das Leben und Sterben des Bauern aus St. Radegund. Felix Mitterer stützte sich bei seinen Recherchen vor allem auf die Publikationen der Historikerin und
Jägerstätter-Biografin Erna Putz. Im Gegensatz zu anderen literarischen Darstellungen wollte Mitterer - wie er der "KirchenZeitung" sagte - Franz Jägerstätters Leben nicht als trist und deprimierend darstellen. Seine Witwe Franziska schildere ihn vielmehr als gläubigen, lebensfrohen und humorvollen Menschen, "der uns heute noch unglaublich viel zu sagen hat", so Mitterer, nämlich: "Dass man auch einmal Nein sagt."
Felix Mitterer nähert sich dem Projekt mit viel Ehrfurcht. "Ich habe in der Kirche zu Franz gebetet, dass er mir beisteht", so der Schriftsteller. Ihn habe der "Weg dieses sturen Bauern, dieses mutigen Mannes", beeindruckt, "der Nein sagte zu einem verbrecherischen Regime, Nein sagte zu den Massenmördern". Das Stück handle von seinen Zweifeln und Ängsten, von seinen inneren Kämpfen, "und von seiner Konsequenz, die uns weniger Mutigen ein Stachel im Fleisch ist".
Immer wieder religiöse Themen bei Mitterer
Der 64-jährige, lange in Irland und jetzt im niederösterreichischen Weinviertel lebende Felix Mitterer, der sich selbst als "Tiroler Heimatdichter und Volksautor" bezeichnet, hat sich schon oft mit religiösen Themen befasst. Vor 30 Jahren schrieb er das Stück "Stigma. Eine Passion" für die Tiroler Volksschauspiele in Telfs, in dem eine Magd die Wundmale Christi trägt. Es folgten u.a. Stücke über das Schicksal der vertriebenen Zillertaler Protestanten ("Verlorene Heimat", 1987), über Hexenverfolgung im Land Salzburg des 17. Jahrhunderts ("Die Kinder des Teufels", 1989), über die Heiligengestalten Jeanne d'Arc und Franz von Assisi und noch lange vor dem Ausbruch der kirchlichen Missbrauchskrise "Die Beichte" (2004) zu genau dieser Thematik. Einem breiten Fernsehpublikum wurde Mitterer durch die Satire "Piefke-Saga" (1991) und Drehbücher für mehrere in Österreich spielende "Tatort"-Folgen bekannt. 

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