Eine Ära geht zu Ende

Nach 50 Jahren wurde Pfarrer Erich Saurwein am Samstag, 9. September, in seiner Heimatpfarre Ranggen, feierlich verabschiedet.

Mit den Worten „Hoffentlich geniesch iatz die Pension, gnuag buggelt hasch ja schon“ wurde Pfarrer Erich Saurwein vergangenen Samstag, am 9. September, bei einem Dankgottesdienst verabschiedet. In seinen 50 Jahren als Pfarrer in Ranggen hatte er 356 Kinder getauft, 78 Paare getraut und 262 Ranger:Innen beerdigt. Neben seinem Dienst als Seelsorger und Offizial der Diözese Innsbruck war er stets eine helfende Stütze.

Im Dankesgottesdienst wirkte die Pfarrgemeinde in Lesung, Fürbitten und in der musikalischen Gestaltung mit. An den Feierlichkeiten nahm auch Generalvikar Roland Buemberger teil. In seiner Predigt sprach Pfarrer Saurwein seine Grundphilosophie zum Zusammenwirken von Pfarrer, pfarrlichen Gemeinden und Pfarrbevölkerung an. Er richtete seinen Dank an die Gemeinde, vor allem auch an Diakon Franz Hofinger sowie Verena Gutleben für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein letzter Wunsch an die Gemeinde lautete: „Betet für mich“. Bevor in das Mehrzweckgebäude der Gemeinde Ranggen zur Agape eingeladen wurde, bedankten sich Kirche und Gemeinde für Erichs tatkräftige Dienste. Zudem gab ein humorvolles Gedicht der ehemaligen Pfarrchronistin Anna Rathgeb gab Einblicke in sein Wirken und Leben in der Gemeinde. Für einen festlichen Abschluss sorgte Musikkapelle Ranggen sowie die Ehrensalve der Schützenkompanie.

  

Ein Mann der Entwicklungen 

In seiner Danksagung erinnerte Generalvikar Roland Buemberger an Erich Saurwein als einen Mann, der viele Entwicklungen erlebt hat. Während sich die Kirche und Gesellschaft wandelte, habe sich Erich auch selbst zu einer Weite und Güte weiterentwickelt. „Du bist ein Entwicklungserleber, Entwicklungsbegleiter, Entwicklungsermöglicher aber auch ein Entwicklungsbeter“, so Generalvikar Roland Buemberger zu Pfarrer Erich Saurwein.

Bürgermeister Markus Baumann rief das segensreiche Wirken als „Baumeister“ Seelsorger und Religionslehrer in Erinnerung. Als Dank für den langjährigen Dienst soll für ihn ein Blutpflaumenbaum gepflanzt werden. „Er ist - so wie du - ein Tiefwurzler und soll am Platz vor der Kirche stehen. Es handelt sich um einen langlebigen Baum, der immer an dich erinnern soll“, erklärte der Bürgermeister.

Der Pfarrgemeinderat rund um Obfrau Loni Hofinger hob seine intensive Seelsorgearbeit, Spiritualität und sein menschliches Wirken zum Wohle der Dorfgemeinschaft hervor. Sie wolle ihrem Pfarrer eine Art Zeitgeschenk geben. „Ein Jahr lang wird dich jedes Monat jemand kontaktieren und Unterschiedliches mit dir unternehmen“, erklärte Hofinger.

 

Die Diözese Innsbruck bedankt sich für sein langjähriges Engagement sowie seinen tatkräftigen Einsatz und wünscht Erich auf seinem weiteren Weg Gottes Segen.

 

Zur Person: 

Pfarrer Erich Saurwein wurde am 23. August 1938 in Innsbruck geboren. Wegen Kriegsgefahr besuchte er die erste Klasse Volkschule in Huben im Ötztal, 1956 legte er am humanistischen Gymnasium in der Angerzellgasse seine Matura ab. Am 7. April 1962 wurde er zum Priester geweiht und war anschließend in Seefeld und in der Pfarre Maria Hilf als Kooperator tätig. Anschließend studierte er Canonisches Recht in Rom. Seinen Einstand als Pfarrer in Ranggen feierte er am 9. September 1973. Noch im selben Jahr wurde er Offizial (Leiter) des Diözesangerichtes, wodurch er in weiteren diözesanen Gremien vorstand. In diesem Zusammenhang leitete er auch den Seligsprechungsprozess für Pfarrer Otto Neururer. Neben einigen baulichen Projekten, wie der Errichtung des Pfarrzentrums, ist Pfarrer Saurwein vor allem für seine Seelsorge bekannt, die für ihn stets eine Herzensangelegenheit war und ist.

 

Alle Fotos: Manfred Jordan

Beim Dankgottesdienst verabschiedeten (v.l) Loni Hofinger, Franz Hofinger, Verena Gutleben und Bürgermeister Markus Baumann den Rangger Pfarrer Erich Saurwein. Foto: Jordan