Ein halbes Jahrhundert kirchlicher Berufe mit Sendung

Die österreichischen Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe (ÖKoBI) feiern großes Jubiläumsfest im Herbst 2024

Schon immer engagieren sich Frauen und Männer aus Freude und Überzeugung in der Pastoral. In Folge der Entwicklungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geschieht das auch hauptamtlich. Frauen und Männer können seither ihre Taufberufung und ihre Glaubensbegeisterung zu ihrem geistlichen Beruf machen. Sie absolvieren theologische Studien und pastorale Ausbildungen und werden durch den Ortsbischof in ihr kirchliches Amt gesendet.

Vor 50 Jahren wurde die Berufsbezeichnung "Pastoralassistent" durch die Bischofskonferenz österreichweit eingeführt. Heute prägen diese gesendeten pastoralen Berufe alle Seelsorgebereiche der Katholischen Kirche Österreichs. Dieses Jubiläum feiern die österreichischen Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe (ÖKoBI) am Samstag, 14. September 2024, in Salzburg.

 

Im Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils soll bei dem Fest der Begriff Pastoral umfassend für alles kirchliche Handeln stehen. Deshalb sind neben den gesendeten pastoralen Berufen auch die geweihten pastoralen Berufe (Priester, Diakone) und die – ebenfalls gesendeten – Religionslehrer:innen, sowie Caritas-Mitarbeiter:innen, Vertreter:innen der Diözesanleitungen, Haupt- und Ehrenamtliche, Angehörige und Interessierte herzlich willkommen.

 

Seit Jahrzehnten im Einsatz – Warum also 50 Jahre? 

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) fanden in vielen Ländern nationale Synoden statt, um die Ergebnisse des Konzils in allen Diözesen umzusetzen. In Österreich wurden beim sogenannten Synodalen Vorgang 1973-1974 unterschiedliche kirchliche Berufe genannt: „Gemeindeassistenten, Pastoralassistenten, Pastoralassistenten mit theologischer Hochschulbildung, Jugendleiter, Religionslehrer….". Damit wurde der Beruf und die Bezeichnung „Pastoralassistent“ österreichweit eingeführt.

 

Schon Jahrzehnte davor waren in einigen Diözesen bereits Pfarrschwestern und Seelsorgehelferinnen – teilweise unter prekären Arbeitsbedingungen - als Pionierinnen im pastoralen Einsatz. So waren erste Caritasmitarbeiterinnen in einzelnen Pfarren vor dem Ersten Weltkrieg tätig, Seelsorgehelferinnen ab 1927. Einzelne Berufsgemeinschaften sind dagegen wesentlich jünger, so feierte z.B. die Berufsgemeinschaft der Krankenhausseelsorger:innen der Diözese Linz im Jahr 2020 ihr 25-jähriges Bestehen. Dazu kommen unterschiedliche Entwicklungen in den Diözesen Österreichs.

 

Verschiedene Ausbildungen 

Zu den pastoralen Berufen gibt es zwei Ausbildungswege:

  • Die akademische Ausbildung über ein Theologiestudium an den Theologischen Fakultäten und den diözesanen Zentren für Theologiestudierende.
  • Die „Berufsbegleitende Pastorale Ausbildung Österreich“ (BPAÖ).

Näheres zu den Ausbildungen siehe: https://www.pastoral.at/pages/pastoral/oekobi

Für Fachbereiche werden spezielle – teilweise mehrjährige – Zusatzausbildungen angeboten. Z.B. https://www.klinische-seelsorgeausbildung.at

 

„Österreichische Konferenz der Berufs- und Interessengemeinschaften Pastorale Berufe“
Abgekürzt „ÖKoBI Pastorale Berufe“ nennt man die Pastoralen Berufsgemeinschaften in Österreich. Dem Leitungsteam gehören Petra Pories (Wien) und Margit Haunsperger (Salzburg) an, die Geschäftsführung erfolgt durch Bernhard Teißl-Mederer (Österr. Pastoralinstitut). Der zuständige Bischof in der Österreichischen Bischofskonferenz ist Weihbischof Anton Leichtfried. Zur „ÖKoBI Pastorale Berufe“ gehören aktuell 15 Berufsgemeinschaften und die Österreich-ARGE kirchliche Jugendleiter. 

Österreichweiter Gesprächsprozess „Nomen est Omen“ 

Mit der Situation und Zukunft der Pastoralen Berufe hat sich ein österreichweiter Gesprächsprozess der ÖKoBI beschäftigt. Am Anfang stand eine von der Innsbrucker Pastoraltheologie initiierte Veranstaltung „Nomen est Omen – Zur Identität und zur Zukunft der Pastoralassistent:innen“ im Juli 2022. Seit Sommer 2023 wurde daraus ein österreichweiter Gesprächsprozess mit multiprofessionell besetzten Arbeitsgruppen. Ein erster Höhepunkt war ein Arbeitstreffen im Februar 2024 in Salzburg mit Bischöfen, Universitätstheolog:innen, Personalverantwortlichen, Ausbildungsverantwortlichen, Pastoralamtsleiter:innen und Vertreter:innen der Berufsgemeinschaften. Dieser findet seine Fortsetzung in Arbeitsgruppen zum theologischen Amtsverständnis und zur Sendungsfeier. Im Angesicht aktuellen gesellschaftlicher Herausforderungen sollen auch Berufsprofile überdacht und geschärft werden.

 

 

Basisinfos und Anmeldung zum Fest: www.pastoral.at/pb 

Ein halbes Jahrhundert kirchlicher Berufe mit Sendung
Bei der Beauftragung von Begräbnisleiter:innen - Foto: Cincelli