Ein Tal hilft: Sammelaktion im Stubai

Auf Initiative der Vinzenzgemeinschaft Stubaital und unterstützt durch die Freiwilligenkoordination Stubaital wird das Projekt "Zamm-wachsen" umgesetzt

Die zunehmende Teuerung bringt Menschen an finanzielle Grenzen, auch im Stubaital. Viele können sich den Lebensmitteleinkauf nicht mehr leisten. Nun ist das Tal aufgerufen, Waren zu spenden, die dann über die Team Österreich Tafel des Roten Kreuzes an bedürftige Mitmenschen abgegeben werden. Mit dem Projekt: „Zamm-wachsen“, wird der November zum Aktionsmonat im Stubaital und zu einem vielversprechenden Auftakt eines tirolweit ersten Caring Community-Sorgenetzwerkes der Caritas. Das Rote Kreuz und die Vinzenzgemeinschaften, Schulen und Kindergärten zeigen damit, wie ein Tal wirkungsvoll zusammenhelfen kann - über Organisationsgrenzen hinweg. 

 

Für immer mehr Menschen gestaltet sich der Lebensmitteleinkauf zu einer finanziellen Herausforderung. Sie sind auf soziale Unterstützungen wie z. B. auf die Team Österreich Tafeln des Roten Kreuzes angewiesen. Gleichzeitig gehen die Warenspenden des Handels für die Tafeln zurück. Das ist auch im Stubaital so, sodass nun das Tal selbst die Initiative ergreift. Organisiert von der Vinzenzgemeinschaft und mit tatkräftiger Unterstützung der Freiwilligenkoordination Stubaital sind die StubaierInnen eingeladen, ihre bedürftigen NachbarInnen im Tal zu unterstützen. Vom 1. bis 22. November finden Aktionswochen statt, in denen StubaierInnen Lebensmittel und Hygieneartikel spenden können, die dann über die Team Österreich Tafel Fulpmes des Roten Kreuzes abgegeben werden. Eine außergewöhnliche Aktion, bei der die funktionierende Nachbarschaftshilfe im Mittelpunkt steht.

 

Eine Fülle an Lebensmitteln wird benötigt 

„Es sind mittlerweile viele Lebensmittel und Hygieneartikel, die wir benötigen“, sagt Josef Nagele, Leiter der Team Österreich Tafeln des Roten Kreuzes im Bezirk Innsbruck Land. Daher freuen wir uns ganz besonders über die Initiative „Ein Tal hilft“. Was alles in den Tafeln benötigt wird, liest sich mittlerweile wie eine lange Einkaufsliste: Reis, Salz, Tee, Fischkonserven, Fertiggerichtkonserven, Sugo, Essig, Nudeln, Zucker, Haltbarmilch, Gemüse- und Obstkonserven, Trockenfertiggerichte, Kakao, Mehl, Kaffee, Fleischkonserven, Konservensuppen, Trockensuppen und Speiseöl. Bei den Hygieneartikeln werden Schaumbad, Shampoo, Zahnbürsten, Duschgel, Deo, Zahncreme, Seifen und Damenhygieneartikel dringend benötigt. „Wichtig ist“, so Nagele, „dass die Waren originalverpackt und nicht abgelaufen sind, selbstgemachte Lebensmittel können wir nicht annehmen“. „Mit unserer gemeinsamen Initiative wollen wir aktive Nachbarschaftshilfe leben und gleichzeitig darauf aufmerksam machen, dass wir als Vinzenzgemeinschaft im Tal gerne Ansprechpartner:innen sind, wenn jemand finanziell nicht mehr weiter weiß“, sagt die Obfrau der Vinzenzgemeinschaft Fulpmes, Maria Denifl.

 

Viele Sammelstellen eingerichtet 

Während des Aktionszeitraumes können die StubaierInnen die Waren an zahlreichen Sammelstellen abgeben. Diese sind eingerichtet bei den Pfarren in Neustift, Fulpmes, Mieders und Widum, Telfes und Schönberg, bei der Raika in Mieders, bei den Sparmärkten Brix in Mieders, Kofler in Telfes, Gietl in Schönberg, bei allen teilnehmenden Lebensmittelgeschäften in Fulpmes sowie bei der Serlesapotheke in Mieders.

 

In die Fußstapfen des Heiligen Martin treten 

Der Heilige Martin ist bekannt dafür, dass er mit bedürftigen Menschen geteilt und ihnen geholfen hat. Am 11. November ist das Fest des Heiligen Martin und eine gute Gelegenheit, mit Kindern die Wichtigkeit und auch Notwendigkeit des Teilens zu thematisieren. Alle Schulen und Kindergärten im Stubaital sind daher ebenfalls eingeladen, Teil von „Ein Tal hilft“ zu werden. Bis 11. November können die Kinder in die Fußstapfen des Heiligen Martin treten und ihre Sachspenden in ihrer Schule oder in ihrem Kindergarten abgeben. Auch diese Spenden werden direkt über die Team Österreich Tafel in Fulpmes weiterverteilt. Bedürftigen Menschen wird geholfen und den Kindern das wertvolle Gefühl vermittelt, dass Teilen guttut.

 

Hofer Sammelwochen als Abschluss 

Den Abschluss der Stubaier Sammelinitiative bildet schließlich die Hofer-Sammelwoche, die vom 28. November bis 10. Dezember stattfindet. Hofer-KundInnen sind in diesem Zeitraum aufgerufen, zu jedem Produkt ein zweites dazu zu kaufen und dieses zu spenden. Das gespendete Produkt kann direkt bei der Kasse abgegeben werden, wird dort von den Team Österreich TafelmitarbeiterInnen abgeholt und über die Tafel an Menschen abgegeben, die sich den Kauf des Produktes selbst nicht leisten könnten.

 

Das Ziel liegt im Tal 

„Wir sind den StubaierInnen sehr dankbar für diese außergewöhnliche Sammelaktion“, freut sich Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. „Sie unterstützen damit ihre NachbarInnen enorm und wir sind uns sicher, dass „Ein Tal hilft“ zu einem Meisterstück wird, das Schule machen kann“. Manchmal, so scheint es, liegt das Ziel doch nicht am Gipfel des Berges, sondern eben schon im Tal.

Aktuelle Informationen auch auf: www.roteskreuz.at/eintalhilft

(V.l.n.r.): Kurt Falschlunger (Vinzenzgemeinschaft Fulpmes), Rita Mair (Obfrau Vinzenzgemeinschaft Telfes), Josef Nagele (Tafelkoordinator Rotes Kreuz), Rosemarie Erhard-Moser (Obfrau Vinzenzgemeinschaft Schönberg), Karoline Knitel (Präsidentin Vinzenzgemeinschaften), Wolfgang Hirn (Obmann Vinzenzgemeinschaft Neustift) - Foto: Rotes Kreuz Tirol|Christine Oberkofler